Unsichtbare Großstadt? Neben Hamburger Szenevierteln und Brennpunkten.

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Am Beispiel des zehntgrößten Hamburger Stadtteils Lohbrügge fragt die Autorin nach Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit von Stadt-Räumen auf unterschiedlichen Ebenen. Lohbrügge mit seiner heterogenen Bevölkerung wird dabei als Teil des Bezirks Bergedorf (im Unterschied zum Stadtteil Bergedorf in diesem Bezirk) genauso wie als Beispiel für vergleichbare Stadtteile betrachtet. Unsichtbarkeit ist als analytischer Begriff für das Phänomen, neben etwas Sichtbaren in den Hintergrund zu treten, gefasst. Für Praktiken des Nicht-Wahrnehmens oder Übergehens durch unterschiedliche Akteur*innen wird der Begriff des Übersehens gebraucht. Empirisch wird eine Methodenkombination eingesetzt, die Foto-Interviews und teilnehmende Beobachtung umfasst, aber auch Wahrnehmungstouren mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und eine Erhebung der Verwendung von Ortsnamen (etwa auf Firmenschildern oder öffentlich ausgehängten Karten). Die Analyse des Umgangs mit Ortsnamen durch unterschiedliche Akteur*innen zeigt, wie innere Ordnung und Ortsnamen zusammenhängen, Zentralität ausdrücken oder Peripherität evozieren können und welche Folgen das für das Verhältnis zweier ähnlicher Stadtteile hat. Multiperspektivisch – statt aus der reduzierten Sicht eines „Flaneurs“ – wird die Materialität Lohbrügges mit seinen Wahr- und Merkzeichen erforscht. Die Wege-Netze unterschiedlicher Verkehrsmittel und ihre Verbindungen, Grenzen oder Barrieren prägen Bewegung und damit die Wahrnehmung von Betrachter*innen. Die Triangulation von Interviewaussagen mit Konzepten von Großstadtforschung, Konzepten für den suburbanen Raum und dem Mittelstadt-Konzept verdeutlicht relational die spezifischen Qualitäten Lohbrügges und das Klassifikationsproblem, welches zur geringen wissenschaftlichen Sichtbarkeit vergleichbarer Stadtteile beiträgt. Als intentionale Repräsentation werden Erscheinen oder Fehlen Lohbrügges (beziehungsweise vergleichbarer Stadtteile) in Hamburg-Museum und Stadtmodell Hamburg sowie im Museum für Bergedorf und die Vierlande und in Inszenierungen vor Ort auf ihre Wirkung hin analysiert. Sichtbarkeit ist häufig positiv belegt. Hier wird jedoch differenziert herausgearbeitet, wie Bewohner*innen und Benutzer*innen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Stadt-Räumen in unterschiedlichen Situationen deuten und bewerten.
Taking Hamburg’s tenth biggest, densely populated quarter, Lohbrügge, as an example, Kirsten Brodersen-Rauhut poses questions as to the visibility and invisibility of urban spaces. Lohbrügge with its heterogeneous population is regarded as a part of Hamburg’s Bergedorf district (as opposed to Bergedorf quarter in said district) – as well as an example for the many other similar quarters of different cities. The analytical term of invisibility is used for the phenomenon of remaining unnoticed in the background of something visible, while practices of non-perceiving or skipping urban sections through different actors are defined as over-looking. The empirical research is based on a multi-methodological approach that contains photo-interviews and participant observation, but also techniques like perception tours with different means of transport and documentation of the use of names of places through different actors (like on company signs or on publically visible maps). Analysis shows how the use of names of places can express centricity or evoke periphery, how inner order is confirmed or dysfunctional, and the consequences for the relationship between two similar quarters. By observing the materialities, it becomes clear how built space cannot be reduced to the single perception of a “flaneur”. It is not only the landmarks, but also the ways, limits, barriers for different means of transport which shape movement and therefore the perception of different observers. The author triangulates interview material with concepts like urbanity; like Zwischenstadt, periphery or suburbia; like middle town in a European context. The triangulation shows characteristic features of Lohbrügge in relation to other quarters as well as the problem of classification which contributes to make it less visible. How Lohbrügge or comparable quarters are shown or over-looked becomes evident by analyzing the intentional representation of city and town in the Hamburg-Museum, in the city model and, more locally, in the Museum für Bergedorf und die Vierlande Visibility is often thought of as a merely positive feature. But here will finally be differentiated, how inhabitants and other users evaluate the visibility or the invisibility of urban spaces in certain situations.

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