Politische Wahlen in Bonn 1919-1939.

Abstract

Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage nach den Wählerwanderungen zwischen den Parteien, die u.a. zum Aufstieg der NSDAP im März 1933 (26Proz. ) führten, und nach der wechselnden sozialen Zusammensetzung der Wählerschaft, letzthin zur Frage: Wer wählte Hitler?Dazu rekonstruierte der Autor die Sozial- und Berufsstruktur in den einzelnen Stimmbezirken auf Grundlage der vorliegenden Adreßbücher und konnte sich auf die fast kompletten Auszählungslisten aller Wähler stützen.Die Entwicklung der Wahlergebnisse wird aus der Perspektive der Einzelparteien systematisch dargestellt.Wie in anderen Städten des Deutschen Reiches begann die Resistenz der linken Parteien gegen die NS-Bewegung erst mit der Wahl von September 1930 zu bröckeln.Die NSDAP verlor noch 1932 viele bürgerliche Wähler an die DNVP und DVP.Der triumphale Erfolg von März 1933 beruhte auf einem entscheidenden Einbruch ins Nicht-Wählerpotential und in die bürgerlichen Wählerschichten der Zentrumspartei, deren Wählerschaft ihrer Partei in den katholisch-ländlichen Vorortgemeinden jedoch treu bleibt.Überhaupt hielt sich das Zentrum verglichen mit DDP und SPD äußerst stabil.Das linke Spektrum blieb in Bonn im 20Proz. - Bereich.Die Befunde über die soziale Basis der NSDAP entsprechen den aus anderen Städten bekannten.Im Anhang auf mehr als 300 Seiten statistisches Material. wev/difu