Wir haben uns vergessen. Ein intrakultureller Vergleich türkischer Lebensgeschichten. - Su anda dini degilya, artik kendini bill unutuyorsun burda. Biz buraya geldik, herseyimizi unuttuk - aus der Lebensgeschichte einer türkischen Migrantin; Nebentitel.

Abstract

Aufgrund ihrer Kritik am Eurozentrismus bisheriger "Ausländer-Forschung" versucht die Autorin einen neuen Zugang: Ihr geht es darum, die türkische Alltagswelt so zu beschreiben, wie türkische Mitglieder sie sehen und wie sie ihnen selbstverständlich ist. Erst vor diesem Hintergrund - so die These - ist die Situation türkischer Migranten in der Bundesrepublik erklärbar. Nach längerem methodischem Teil dokumentiert und interpretiert die Studie Gespräche mit zwei Türkinnen. Beide wuchsen in Anatolien auf. Die eine lebt und arbeitet in Hamburg, die andere in der Türkei. Diese Gespräche werden intensiv nach verschiedenen Gesichtspunkten analysiert. Dabei dienen die beiden Fälle jedoch eher als Plausibilisierung der Hypothesen. Zentralen Raum nehmen dabei vor allem die Analysen der Lebensgeschichte ein. Hierbei geht es wesentlich um das Wissen der Mitglieder über die grundlegenden Kategorien der biographischen Artikulation in dieser Sozialwelt. In den Schlußteilen unternimmt die Studie auf dieser Basis den Versuch der Rekonstruktion einer Alltagstheorie durch die Synthese der Alltagszusammenhänge und problematisiert, inwieweit das entsprechende Menschenbild für die türkischen Migranten in der BRD noch Gültigkeit hat. gwo/difu