Partizipation im Kontext nachhaltiger Stadt- und Regionalentwicklung. Eine Wirkungsforschung am Beispiel der BürgerInnen-Räte in Vorarlberg.

Abstract

Die Arbeit zeigt Begründungszusammenhänge und Argumentationslinien zwischen Partizipation und einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung auf und geht dem Beitrag von Bürgerbeteiligung im Allgemeinen und im Speziellen, dem der Bürgerräte, auf den Grund. Im Rahmen einer Wirkungsforschung werden zwei ausgewählte Bürgerräte auf deren Policy-Einfluss hin untersucht und deren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung bewertet. Es wird die Frage gestellt, inwiefern von einer "Mitwirkung mit Wirkung" gesprochen werden kann. Bei einem Fallbeispiel konnten weder nennenswerte Wirkungen noch ein merklicher Policy-Einfluss festgestellt werden. Eine Mitwirkung ohne Wirkung ist hier der Fall. Im zweiten Fallbeispiel wird insgesamt ein Policy-Einfluss festgestellt, auch wenn dieser nicht immer direkt mit dem Bürgerrat in Verbindung zu bringen ist, aber doch von einem wirkungsvollen Beteiligungsprozess die Rede sein kann. Die Arbeit schließt eine Forschungslücke, die sich aus der Tatsache ergibt, dass im Kontext der Stadt- und Regionalentwicklung nur selten nach Wirkungen von konsultativen Bürgerbeteiligungsprozessen auf nachgelagerte Planungs- und Gestaltungsprozesse gefragt wird und ex-post Evaluierungen ein rares Gut darstellen. Zudem werden Rahmenbedingungen und Prozessqualität abgeleitet, die einen Policy-Einfluss und wirkungsvolle Bürgerbeteiligungsprozesse grundsätzlich begünstigen.The present work investigates the relationship and paths of communication between civic partici-pation and sustainable development policy in general, with a particular focus on the level and effi-cacy of civic participation through the medium of Citizen´s Councils in Vorarlberg, within the context of sustainable urban and regional development. Two Citizen´s Councils were selected as part of an impact study, and their influence on policy as well as their contribution to sustainable development initiatives was evaluated. The question posed was, at which point could meaningful consultation be determined on behalf of the Citizen´s Councils. In case study one, no noticeable influence on policy could be determined. The contribution of the citizen´s councils was found to have no discernible effect on policy. In the second case study, a significant level of policy influence was identified, although it was noted that this contribution did not necessarily follow within the framework of the Citizen´s Council. Nonetheless, "meaningful participation" could be determined. This work represents a small contribution to a research gap stemming from the fact that the num-ber of impact assessments and evaluation studies of consultative public participation processes, within the context of urban and regional development, is very limited. In addition to the above-stated assessment of participation, potential parameters and process qualities were discussed that might favor a greater level of policy influence through more effective means of public participation within political spheres.