Elektrifizierungsgeschichte von Großbardorf. Ein Fallbeispiel dezentraler Stromversorgung in den1920er Jahren.
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2016
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DE
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Berlin
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DI
EDOC
EDOC
Authors
Abstract
Die Arbeit bietet eine umfassende Betrachtung der Elektrifizierung eines landwirtschaftlich geprägten 800-Einwohner-Dorfes durch eine Elektrizitätsgenossenschaft. 1921 weigerte sich das unterfränkische Großbardorf gegen den Anschluss an das geplante Überlandwerk und baute stattdessen ein elektrisches Windrad, eine Batteriespeicheranlage und ein Inselstromnetz auf. Unter der Anwendung der genossenschaftlichen Organisationsgrundsätze - Selbstvertrauen, Selbstverantwortung und Selbstorganisation - konnte die Anlage 16 Jahre lang mit einem hohen Partizipationsgrad betrieben werden. So wurde für die technische Auslegung vorher der Bedarf eines jeden Haushaltes abgefragt. Wenn die Erzeugung trotz zusätzlich aufgestelltem Dieselgenerator mangelhaft war, passten die EinwohnerInnen ihren Verbrauch an. Die Gemeinde gewann auf ihrem Sonderweg eine früher funktionierende Versorgung, die Sicherung der lokalen Wertschöpfung sowie der Entscheidungshoheit über die Energieversorgung. Ab 1937 war das Windrad defekt und die Genossenschaft strich die Energieerzeugung aus ihrer Satzung. Bei einer kriegsvorbereitenden Schrottsammelaktion wurde das Windrad 1939 abgerissen und ein paar Jahre später folgte der Anschluss an das Überlandwerk. Heute errichtet das Dorf erneuerbare Energieanlagen und ist mit dem Titel "Bioenergiedorf" ausgezeichnet. Die Arbeit rundet die detaillierte Dokumentation der Energiegeschichte Großbardorfs mit einem Kapitel zur ländlichen Elektrifizierung Deutschlands, der Entwicklung der Elektrizitätsgenossenschaften und der Spezifika der bayerischen Energiepolitik ab. Anhand von Fallbeispielen wurden technische, geographische und sozioökonomische Faktoren dezentraler Stromversorgung herausgearbeitet.
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114 S.