Nachhaltigkeit von Weltausstellungen am Beispiel der Expo 2000 in Hannover. Eine Wirkungsanalyse.

Abstract

Die Arbeit verbindet zwei Aspekte, Weltausstellung und Nachhaltigkeit, die sich auf den ersten Blick aufgrund ihrer unterschiedlichen Zeitdimensionen widersprechen und fragt, ob eine zeitlich befristete Großveranstaltung einen Beitrag zu einer dauerhaften und zukunftsbeständigen Entwicklung leisten kann. Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile, wobei im ersten der theoretische Rahmen der Arbeit aufgefächert wird: Die gesellschaftlichen Veränderungen, wie sie u.a. Ulrich Beck in seinen modernisierungstheoretisch angeleiteten Überlegungen reflektiert, stellen den Bezugspunkt dar, auf den sich die Analysen der Arbeit beziehen. Im empirischen Teil der Arbeit fragt die Arbeit, ob es gelungen ist, durch die Ausrichtung der Expo 2000 einer an Nachhaltigkeit orientierten Stadtentwicklungspolitik einen katalysierenden Impuls verliehen hat. Im zweiten Hauptteil wird das Expo-bezogene Siedlungsvorhaben Hannover-Kronsberg in seinen städtebaulichen, ökologischen und sozialen Bezügen vorgestellt. Dieser Darstellung schließt sich eine indikatorengestützte Evaluierung an. Kann durch die Realisierung dieser Siedlung der Anspruch der Weltausstellung Expo 2000 erfüllt werden, das Verhältnis von "Mensch, Natur, Technik" im Sinne von Nachhaltigkeit zu definieren und diese Neubestimmung als verbindlichen Standard für andere Maßnahmen zu überführen, fragt der dritte Hauptteil der Arbeit. Dabei wird deutlich, dass sich die aktuelle Stadtentwicklungspolitik Hannovers in einer Strategie der kleinen, nicht oder nur locker koordinierten Einzelmaßnahmen vollzieht, die ein hohes Maß an Offenheit und Umgestaltung der Stadtqualität zulassen. In einem Ausblick wird ein Forderungskatalog mit einem sich daraus ergebenden Wirkungsprofil erarbeitet. Hierin werden Maßnahmen zur Stabilisierung des Paradigmas einer ökologisch sensiblen, wirtschaftlich effizienten und bürgerorientierten Stadtgestaltung dargestellt. goj/difu