Die "Gettoverwaltung Litzmannstadt" 1940 - 1944. Eine Dienststelle im Spannungsfeld von Kommunalbürokratie und staatlicher Verfolgungspolitik.
Hamburger Edition
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Date
2009
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Hamburger Edition
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DE
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Hamburg
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ZLB: 2010/1183
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DI
Authors
Abstract
Von der lokalen deutschen Verwaltung des Gettos im "deutschen Litzmannstadt" ist wenig bekannt. Die Untersuchung des städtischen Amtes, das im direkten Reichsauftrag das Getto in Lódz, dem zweitgrößten Getto im besetzten Polen, verwaltete, leistet weitaus mehr als eine konventionelle Verwaltungsgeschichte. Der Historiker beleuchtet das Zusammenspiel der verschiedenen mit dem Getto befassten Behörden auf allen Entscheidungsebenen und verwendet hierzu das soziologische Konzept des Netzwerks, um deren Wirken vor Ort zu analysieren. Das in Litzmannstadt entstandene "Netzwerk" der Verfolgung war keineswegs nur von chaotischen Strukturen geprägt, sondern erzeugte eine effiziente Zielgerichtetheit: Dynamik der Verfolgung nicht aufgrund von Konkurrenz, sondern als Ergebnis von Kooperation. Im Getto selbst wurde die jüdische Bevölkerung aus wirtschaftlichen und fiskalischen Nützlichkeitserwägungen zur Arbeitsleistung verpflichtet, womit sehr schnell langfristige Strukturen und Verbindlichkeiten geschaffen wurden und das Getto in das Interessennetz verschiedener privater und Reichsbetriebe eingebunden wurde. "Arbeitsfähigkeit" war nun das entscheidende Kriterium für Leben oder Tod. Doch die Ökonomisierung des Gettos war umstritten. Anhand neuer Quellen werden die Handlungsmotive der Entscheidungsträger, das Verhältnis von Ausbeutung, Vernichtung und Profit sowie das lokale Netzwerk der Verfolgung analysiert. Erstmals wird eingehend an einem bedeutenden Fallbeispiel beleuchtet, wie eine bislang wenig beachtete Tätergruppe des nationalsozialistischen Regimes - die Angehörigen der lokalen zivilen Verwaltung - sich aktiv am Holocaust beteiligte.
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683 S.