Stadt-Landwirtschaft, zum Beispiel im Ruhrgebiet.
Wohnbund
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Datum
2011
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Herausgeber
Wohnbund
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
München
Sprache
ISSN
1021-979X
ZDB-ID
Standort
ZLB: 4-Zs 5875
BBR: H 893
BBR: H 893
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
In der vorindustriellen Zeit waren die meisten städtischen Einwohner des Ruhrgebiets nicht nur in Handwerk und Handel, sondern auch im Land- und Gartenbau tätig. Innerhalb der Stadtmauern war Platz für kleinere Gärten, die Getreide- und Gemüsefelder lagen vor den Stadttoren. Dort lagen auch Gebiete, die gemeinschaftlich als Viehweiden und für Gehölze genutzt wurden. Erst die Aufteilung sowie Privatisierung dieser Gebiete und die damit verbundene Zerstörung traditioneller gemeinwirtschaftlicher Strukturen machten Stadterweiterungen und Industrieansiedlungen möglich. Damit begann zugleich die massive Verdrängung der Landwirtschaft aus den Städten. Fortan wurde die Stadt als ein Ort gesehen, der regelmäßig Lebensmittel zur Versorgung der Bevölkerung einführen muss und als ein Ort der besonderen Lebensform derer, die nicht in der Landwirtschaft tätig sind. Vor diesem Hintergrund wird in dem Beitrag die Entwicklung der städtischen Landwirtschaft am Beispiel des Ruhrgebiets nachgezeichnet. Heute wird rund ein Viertel aller Flächen der Großstädte des Reviers nach wie vor landwirtschaftlich genutzt. Zudem fanden und finden Garten- und Ackerbau immer wieder ihren Weg in die Stadt zurück. Lange bevor das städtische Grün als ein weicher Standortfaktor entdeckt wurde, war es ein zentrales Argument, um die benötigten Bergarbeiter anzuwerben. Den Zuwanderern wurde signalisiert, dass sie im Ruhrgebiet wesentliche Elemente ihres gewohnten ländlichen Lebens fortsetzen konnten. Die bis heute für das Ruhrgebiet typische Siedlungsstruktur umfasst viele frühere Arbeitersiedlungen, die mit kleinen Häusern und großen Gärten zur Selbstversorgung ihrer Bewohner zentrennah liegen und seit den 1970er Jahren gegen Abriss- und Verdichtungspläne verteidigt werden. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich die Kleingartenbewegung im Ruhrgebiet aus, die eine wichtige Rolle für die Gemüse- und Obstversorgung spielten und vor dem Hintergrund des gewachsenen Umweltbewusstseins heute wieder spielen. In jüngster Zeit drücken sich die Bedürfnisse nach Natur und Naturaneignung immer häufiger in den neuen Bewegungen des "urban gardening" aus. Es finden sich immer mehr bürgerschaftliche Initiativen, die für ihr Recht auf Natur einstehen, um den Land- und Gartenbau in die Städte zurückzuholen.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Wohnbund-Informationen
Ausgabe
Nr. 2-3
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 16-18
Zitierform
Freie Schlagworte
Stichwörter
Deskriptor(en)
Stadtstruktur , Stadtgeschichte , Stadtentwicklung , Stadtlandschaft , Nutzung , Landwirtschaft , Gartenbau , Viehwirtschaft , Industrialisierung , Öffentlicher Raum , Privatisierung , Bevölkerungsentwicklung , Zuzug , Wohnungsbau , Bergbausiedlung , Ernährung , Selbstversorgung , Kleingarten , Freiraumplanung , Bürgerinitiative