Funktion und Folgen von Modellvorhaben für die Politikberatung.

Abstract

Viele verbreitete regionale Planungsprobleme - beispielsweise die Steuerung der Siedlungsentwicklung oder die Anpassung an den demographischen Wandel - führen zu Schwierigkeiten bei der Erreichung von Zielen kollektiven Handelns. Wenn politische Akteure und Regionalplaner mit kollektiven Handlungsproblemen konfrontiert sind, stellen Modellvorhaben der Raumordnung einen effektiven Ansatz zur Abmilderung des Problems und zu seiner Bewältigung dar. Modellvorhaben fördern zuverlässig das Engagement bei kooperativen Lösungen und helfen beim Treffen kollektiver Entscheidungen. Sie bieten selbstorganisierte Lösungen von kollektiven Handlungsproblemen durch Organisationslernen, den Erfahrungstransfer zwischen Organisationen und die Motivation zentraler regionaler Akteure zur Einleitung eines Praxiswandels regionaler Planung. Institutioneller Wandel und Instrumentenentwicklung stellen komplexe Prozesse dar, an denen unterschiedliche Kräfte und Akteure beteiligt sind. Für den Erfolg von Modellvorhaben sind vor allem institutionelle Unternehmer zentral. Sie sind Akteure, die über die nötigen Ressourcen verfügen, um neue Institutionen und Instrumente zu generieren oder alte zu modifizieren. In Modellvorhaben sind sie vor allem verantwortlich für die Problemwahrnehmung und -erfassung, die Evaluation der existierenden institutionellen Arrangements, die Entwicklung und den Test neuer Alternativen und Praktiken.Many common regional planning problems - for instance the regulation of sprawl or the adoption to demographic change are leading to difficulties in achieving the goals of collective action. When political actors and regional planners face a collective action problem, model projects for spatial planning provide an effective tool for mitigating the problem and to accomplish it. Model projects enhance credible commitments supportive of cooperative solutions and help with collective decision-making. They provide self-organizing solutions to collective action problems through organizational learning and policy transfer among regions and motivate central players to effect changes in practice of regional planning. Institutional change and instrument development are complex processes involving different types of forces and agents. Institutional entrepreneurs matter for the policy success of model projects. They are actors who leverage resources to create new or transform existing institutions and instruments. In model projects they are responsible for setting up and defining the problem, evaluating the existing institutional arrangement, developing and testing new alternatives and practices.