Landschaftspolitik und Raumplanung in Luxemburg.

Abstract

Aufgrund des dynamischen Wirtschaftswachstums muss Luxemburg einen Maßstabssprung in der Raumorganisation bewältigen, wenn Wachstum und Lebensqualität weiterhin Hand in Hand gehen sollen. Die Landesplanung schafft mit den "Plans Sectoriels" erstmals einen verbindlichen Rahmen für eine nachhaltige Raumentwicklung. Dem Plan Sectoriel "Landschaft" kommt hierbei die Aufgabe zu, die in der Europäischen Landschaftskonvention (ELC) geforderte offensive Landschaftspolitik auf Landesebene zu verankern. Der Plan Sectoriel "Landschaft" orientiert sich an den Kernaussagen der ELC zur Bedeutung von Landschaften und interpretiert (1) Landschaften als Naturerbe, (2) Landschaften als Kulturerbe und (3) Landschaften als Faktor für Lebensqualität. Die daraus abgeleiteten Ziele sowie der Schutz-, Steuerungs- und Gestaltungsbedarf spiegeln sich im Kanon der formalen Instrumente des Plan Sectoriel wider. Luxemburg profitiert von den Planungstraditionen in anderen europäischen Ländern, allerdings fordert die ELC eine stärkere Betonung von Entwicklung und Gestaltung gegenüber Schutz und Pflege von Landschaften. Die Umsetzung in den Regionen erfolgt im Rahmen einer verbindlichen Regional- oder Kommunalplanung, kann sich aber zudem kooperativer Governance-Ansätze und kreativer Leitbildprozesse bedienen, wie das Beispiel der Raumvision für die Südregion in Luxemburg zeigt. difu