Energieeffizienzmaßnahmen in der Altbausanierung.

Abstract

In der Regel gibt es bereits zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten, um den Altbau fachgerecht zu sanieren. Jedes Gebäude erfordert jedoch eine individuelle Herangehensweise und eigene Lösungsvarianten. Der Altbau zeichnet sich besonders durch zahlreiche Konstruktionsdetails aus, die erst mühsam erfasst und bewertet werden müssen. Am Beispiel einer Schlossmühle lässt sich die Schwierigkeit der Bewertung des energetischen Zustands und dessen Optimierung sehr gut darstellen. Die Herausforderung für den Wärmeschutz liegt im Sicherstellen des Feuchteschutzes der innengedämmten Konstruktion. Die Berechnung des Feuchteschutzes mit dem Glaserverfahren ist in diesem Fall unzureichend und nicht anwendbar. Stattdessen werden die Konstruktionsvorschläge mithilfe des Simulationsprogramms für den gekoppelten Wärme-, Feuchte- und Stofftransport Delphin untersucht. Eine weitere Besonderheit stellt der Einsatz einer Niedertemperaturstrahlungsheizung in den Decken des Gebäudes dar. Da im Altbau zumeist Holzbalkendecken vorzufinden sind, eignet sich aus statischen und wärmetechnischen Gründen die Deckenheizung besonders gut zur gleichmäßigen Temperierung des Gebäudes. Die Flächenheizung benötigt im Gegensatz zur Radiator- und Konvektorheizung eine geringere Vorlauftemperatur. Dadurch wird die Anlagentechnik in Zusammenhang mit erneuerbaren Energien effizienter genutzt. Ein weiterer Vorteil der Deckenheizung besteht in der Möglichkeit der Kühlung des Gebäudes in den Sommermonaten. Die Kühlung wird ironischerweise gerade im Altbau wegen der Innendämmung und der damit verbundenen Isolierung der massebedingten Trägheit mehr und mehr benötigt.