Faktoren der Standortwahl von Hausärzten in ländlichen Räumen. Herausforderungen an die Sicherstellung einer ambulanten medizinischen Daseinsvorsorge.
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DE
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Kaiserslautern
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Zusammenfassung
In der Arbeit werden zunächst auf Expertenaussagen gestützte unternehmerische und private Faktoren ermittelt, die bei der hausärztlichen Standortwahl von Relevanz sein können. Die Gründe für den in manchen Regionen bemerkbaren Hausarztmangel liegen dabei zum einen im Ausbildungssystem, wo im langjährigen Verlauf Schwankungen in der Ausbildungsmenge und Missverhältnisse zur Bedarfsmenge an Ärzten zur einer aktuellen Verknappung beigetragen haben. Ebenso wurde die frühere Dominanz an männlichen Medizinstudenten durch eine Dominanz weiblicher Nachwuchsmediziner abgelöst, mit neuen Standortansprüchen und gewünschten Arbeitsformen. Die eher unattraktiven Arbeitsbedingungen als Hausarzt mit hoher Arbeitsbelastung mit im Vergleich zu anderen Facharztgruppen wenig attraktivem Gehalt tun ihr Übriges zur zunehmenden Verschmähung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung zum Hausarzt, Maßnahmen zur Attraktivierung des Haus- bzw. Landarztberufs, vor allem finanzielle Anreize und Imagekampagnen, aber auch der Aufbau größerer Versorgungseinrichtungen, telemedizinischer Behandlungsmöglichkeiten und nicht-ärztlicher Delegationsformen, haben bislang nicht den erhofften Effekt einer Stabilisierung der Versorgungssituation. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung an standardisiert befragten Hausärzten der zuvor gebildeten Modellräume Eifel und Unterfranken wurde untersucht, welche unternehmerischen und privaten Faktoren überhaupt Hausärzte in die ländlichen Räume ziehen und ob diese im zeitlichen Verlauf sind. Neben den ökonomisch günstigen Voraussetzungen für Hausärzte mit leicht verfügbarer Kassenzulassung und großer Patientenzahl spricht dabei vor allem der landschaftliche Reiz für eine Niederlassung im ländlichen Raum. Von besonderer Relevanz war bislang auch immer das kinderfreundliche Lebensumfeld mit entsprechend vorgehaltenen Bildungseinrichtungen, allerdings verliert dieser Faktor durch den immer seltener werdenden Kinderwunsch langsam an Bedeutung unter den Hausärzten. Jedoch bestehen zudem eine Reihe von sekundär bedeutsamen Faktoren, die auch vor Ort gestaltbar sind und so von innen heraus die Nachwuchsmediziner in Richtung ländlicher Räume ziehen können. Dazu zählen medizinische Einrichtungen (v.a. Fachärzte und Kliniken), Einkaufsmöglichkeiten, Sportstätten und das kulturelle Angebot. Diese Faktoren gilt es zu stärken bzw. etwaige Schwächen ländlicher Räume in dieser Hinsicht mit kompensatorischen Maßnahmen inner- und überregional zu begegnen.
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III, 360