Handelsstrukturatlas. Großflächige Einzelhandelsbetriebe außerhalb von Kernlagen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Münster. Eine empirische Untersuchung.

Abstract

Anfänglich Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser, heute zusätzlich und verstärkt Fachmärkte locken den Verbraucher mit günstigen Preisen aus der Innenstadt heraus. Die Verantwortlichen in den Kommunen stecken in einem Dilemma: Die Planer dürfen einerseits wettbewerbsrechtliche Aspekte nicht berücksichtigen, andererseits strukturelle Schäden für die Innenstadt nicht provozieren; die Politiker wollen einerseits dem Verbraucher günstige Einkaufsmöglichkeiten anbieten, andererseits die Innenstadt attraktiver machen. Vor diesem Hintergrund stellt sich nicht nur für Betreiber großflächiger Märkte die Frage nach dem richtigen Standort. Behördliche Planungsstellen ebenso wie Politiker in den Städten und Gemeinden sowie in Bund und Ländern benötigen Informationen darüber, wie sich die großflächigen Vertriebsformen außerhalb der Kernlagen in Anzahl und Fläche entwickelt haben. Sind durch Veränderung der Versorgungsstrukturen neue Märkte entstanden? Haben sich neue Einkaufspole gebildet, die die City als traditionellen Einkaufsort gefährden? Mit dem "Handelsstrukuratlas" legt die Industrie- und Handelskammer zu Münster nicht nur ein Verzeichnis sämtlicher großflächigen Einzelhandelsbetriebe ihres Bezirkes vor. Sie will darüber hinaus strukturelle, branchenmäßige und planungsrechtliche Zusammenhänge aufzeigen. Dafür bietet sich der Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Münster schon wegen seiner Größe und unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur in besonderer Weise an. Drei kreisfreie Städte und weitere 75 Gemeinden und Städte in fünf Kreisen sorgen für hinreichendes Eigeninteresse und Wettbewerb untereinander. Auch über den Kammerbezirk hinaus dürfte diese Untersuchung von Bedeutung sein. Der "Handelsstrukturatlas" soll nicht nur ein Nachschlagewerk sein, sondern zur besseren Beurteilung der Standortproblematik des Einzelhandels beitragen. difu