Die Leonidow-Kugel. Zur technischen Paßfähigkeit moderner Architektone. Poesie der Vergangenheit. Ein Essay zum Anlauf der "Masterplan"-Debatte.

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Datum

1997

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Herausgeber

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Berlin

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ISSN

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Standort

ZLB: 97/2836-4

Dokumenttyp (zusätzl.)

FO

Autor:innen

Zusammenfassung

1927 legte der junge Architekt Iwan Iljitsch Leonidow in Moskau eine Diplomarbeit vor, die sowohl in der Sowjetunion als auch in Westeuropa starke Beachtung fand. Bei dieser Diplomarbeit handelte es sich um einen Instituts-Entwurf, der eine Strömung der sowjetischen und westeuropäischen Avantgarde-Architektur, nämlich den menschzentrierten Funktionalismus, auf paradigmatische Art und Weise verkörperte. Leonidow war einer der konsequentesten Vertreter dieses Funktionalismus. Nach einer ebenso steilen wie kurzen Karriere wurde die "Leonidowerei" alsbald vom "Zuckerbäckerstil" verdrängt und fiel weitestgehend der Vergessenheit anheim. Die "Leonidow-Kugel" ist der Versuch, diesen Verdrängungsprozeß aus einem Blickwinkel zu untersuchen, in dem eine historisch-soziologische und eine technik-soziologische Perspektive miteinander verbunden werden. Die historisch-soziologische Perspektive stützt sich auf Peter Wagners Theorie der organisierten Moderne, speziell der dort vorgenommenen Ortsbestimmung des Sozialismus. Der technik-soziologischen Perspektive liegt eine bislang wenig beachtete forschungsprogrammatische Skizze Michel Foucaults zugrunde, in der dieser zwischen Ding-, Bedeutungs-, Macht- und Selbst-Techniken unterscheidet. Betrachtet man die "Leonidowerei" vor dem Hintergrund der Herausbildung der organisierten Moderne und aus der von Foucault angeregten Sicht, zeigt sich zum einen, daß die Verdrängung des mensch-zentrierten Funktionalismus keine ding-technischen, sondern bedeutungs-, macht- und selbst-technische Ursachen hatte. Zum anderen ist zu vermuten, daß diese Verdrängung nicht auf den Sozialismus beschränkt blieb, sondern auch in den westlichen Gesellschaften der organisierten Moderne nachhaltig Raum griff. Dieser Vermutung wird in dem Essay "Poesie der Vergangenheit" nachgegangen, das dem Anlauf der Berliner "Masterplan"-Debatte gewidmet ist. difu

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Erscheinungsvermerk/Umfang

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100 S.

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Serie/Report Nr.

Discussion papers; FS II 97-102

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