Ville et industrie/Stadt und Industrie. [Themenschwerpunkt].

Abstract

Was ist die Industrie heute? Die Globalisierung der Märkte und Unternehmen, die Weiterentwicklung und Optimierung der Produktionsprozesse oder auch der verbreitete Gebrauch des Begriffs zeichnen ein diffuses Bild. Als vor einem halben Jahrhundert die Raumplanung aufkam, bedeutete Industrie belästigende Emissionen und großen Platzverbrauch. Lagen damals Produktion und Wohnen nahe beieinander, ermöglichte später die Zonierung das Ausscheiden von Gebieten ohne Wohnnutzung. Und doch hat vieles geändert. Unterdessen hat das "just in time" dem Zeitalter seinen Stempel aufgedrückt: Logistik und Verkaufsflächen wurden wesentlich größer, und Industrieprodukte setzen sich heute größtenteils aus Elementen zusammen, die von Produktionsstätten aus der ganzen Welt kommen. Zudem bringt das weltweite Ausquartieren von betriebsinternen Funktionen potenziell kurzfristige geografische Verlagerungen mit sich, was ein Eingreifen der öffentlichen Hand meistens verunmöglicht. Bei dieser Entwicklung fragt sich, ob wir heute in der Lage sind, die Industrie im Sinne der aktuellen Philosophie in unser Umfeld zu integrieren. Eines ist gewiss: Wir haben das Ausmaß dieses industriellen Wandels noch nicht erfasst, deshalb muss dringend darüber reflektiert und die Situation geklärt werden. Die Beiträge des Schwerpunkts: Alain Segessemann, Delphine Guex: Ville et industrie: des tensions et des synergies au coeur du développement/Stadt und Industrie: eine neue Standortpolitik im Spannungsfeld von Konflikten und Synergien (S. 4ff.); Isabel Girault, Laurence Tobler, Gabriel Jeanneret: Genève, ou comment réinventer la zone industrielle/Genf oder ein neuer Blick auf die Industriezone (S. 7ff.); Daniel Croptier: La reconversion d'un tissu urbain à Moutier/Die Neugestaltung eines Stücks Stadt in Moutier (S. 11ff.); Christophe Ripert, Julien Grisel, Alessandro Dozio, Philippe Bossin, Alain Bourdin: Vers une double réinvention, tribune ouverte (S. 15ff.); Djamel Aït-Aissa: L'industrie, à nouveau aux portes de Paris/Die Industrie steht wieder vor den Toren von Paris (S. 18ff.); Julien Steiner, Ulrich Haag: Biel-Bienne - Stadtentwicklung im Zeichen der Uhrenindustrie/Biel-Bienne - Un développement urbain sous le signe de l'horlogerie (S. 23ff.)