Kulturinstitutionen und ihre Besucher. Eine vergleichende Untersuchung bei ausgewählten Theatern, Museen und Konzerten im Ruhrgebiet.

Abstract

In dieser Untersuchung werden die Besucher verschiedener Kulturinstitutionen im Ruhrgebiet hinsichtlich ihrer Struktur, Erwartunge n und Verhaltensweisen analysiert. Zu diesem Zweck wird eine zahlenmäßig relativ umfangreiche, aber thematisch begrenzt Kurzbefragung einer repräsentativen Besucherzahl unterschiedlicher Kulturinstitutionen durchgeführt. Ziel der Arbeit ist die Beantwortung folgender Fragen 1. Wie weit sich das sozioökonomische Umfeld einer Kultureinrichtung auf die Zusammensetzung und Größe ihres Publikums aus 2. Wie weit sind die Kultureinrichtungen wirklich für allle offen und welche Auswirkungen sind bei den immer wieder geäußerten Zentralisierungsideen hinsichtlich der gewünschten Offenheit zu erwarten 3. Gibt es einen Personenkreis, der die verschiedenen kulturellen Aktivitäten einer Stadt gleichermaßen nutzt, so daß der Kulturetat nur einer geringen Minderheit zugute kommt Es wird u. a. festgestellt, daß es offensichtlich schichtungsspezifische Einzugsbereiche gibt, denn je kleiner die Einzugsbereiche von Kultureinrichtungen sind, je eher ist es möglich, auch kulturfremdere Schichten anzusprechen. Eine Zentralisierung der Kultureinrichtungen läßt sich daher offenbar nicht verbinden mit einer Öffnung für alle. Im übrigen würde ein Abbau der Kulturstätten in den einzelnen Städten zu einem Verlust an Urbanität führen. Die Arbeit gibt wichtige Entscheidungshilfen für die kommunale Kulturpolitik.