Wahrnehmung und Bewertung von Bebauungsdichte durch Planer und Nutzer. Eine experimentalpsychologische Studie.

Brucks, Martin
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Datum

2012

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Herausgeber

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Berlin

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ZLB: Kws 104/98+CDROM

Dokumenttyp (zusätzl.)

DI
CD

Autor:innen

Zusammenfassung

Begrenzte räumliche Umweltbedingungen können zu Beengungserleben führen. Die Arbeit untersucht die Wahrnehmung stark verdichteter metropolitaner Bereiche und deren Bewertung im Hinblick auf Beengungserleben. In der städtebaulichen Planungspraxis werden zur Regulierung baulicher Dichte von Architekten und Stadtplanern ausschließlich quantitative Maße verwendet. Es gibt jedoch empirische Evidenz aus dem Innenraumbereich, dass Beengungserleben auch durch qualitative räumliche Faktoren beeinflußt wird. Wahrgenommener Kontrollverlust wird als Antezedenzbedingung für die Entstehung von Beengungserleben betrachtet. Türen, Fenster und weite Ausblicke können Beengungserleben in Innenräumen reduzieren. Deshalb wurde angenommen, dass auch im Außenraum der qualitative räumliche Faktor "Verfügbarkeit von Ausweich- und Fluchtmöglichkeiten" Beengungserleben reduzieren sollte. In Simulationsstudien wurden verschiedene quantitative und qualitative räumliche Merkmale einer Blockrandbebauung systematisch variiert und von Probanden hinsichtlich wahrgenommener Dichte und Beengungserleben beurteilt. Die Ergebnisse liefern starke Evidenz für die zentrale Hypothese: Die "Verfügbarkeit von Ausweich- und Fluchtmöglichkeiten" konnte als wichtiger qualitativer räumlicher Faktor identifiziert werden, der Beengungserleben in städtebaulichen Situationen unabhängig von der absoluten Größe verfügbaren Freiraums beeinflusst. Die qualitativen räumlichen Faktoren beeinflussten die Beengungsurteile von Architekten und Laien in gleicher Weise. Im Unterschied dazu hatten quantitative räumliche Merkmale jedoch einen stärkeren Einfluss auf die Beengungsurteile der Laien als auf die der Architekten. Um die Charakteristik der bei den Beurteilungen ablaufenden Informationsverarbeitungsprozesse analysieren zu können, wurden die Blickbewegungen der Probanden aufgezeichnet. Dabei konnten Differenzen zwischen Architekten und Laien hinsichtlich der Informationsaufnahme identifiziert werden. Diese Effekte wurden als Einfluss spezifischen Vorwissens über Architektur in der Gruppe der Architekten interpretiert. Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, bei zukünftigen stadtplanerischen Prozessen qualitative räumliche Faktoren und Unterschiede zwischen Laien und Architekten stärker zu berücksichtigen.

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XVII, 179 S., Anh.

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