Räumliche Umweltziele. Grundlage für die Kompensationsregelung auf der kommunalen Planungsebene.

Abstract

Der Begriff Umweltqualitätsziel ist seit mehr als 15 Jahren nicht mehr wegzudenken. Die Bedeutung von Umweltqualitätszielen liegt darin, bei Planungs- und Entscheidungsvorgängen im Umweltbereich auf anerkannte Maßstäbe zurückgreifen zu können, diese damit zu vereinfachen, transparent und begründbar zu machen. Auf städtischer Ebene werden seit 1990 systematisch abgeleitete Umweltqualitätszielkonzepte erarbeitet. Ihre Anwendung in der Praxis der räumlichen Planung ist jedoch vielfach problematisch, da sich die formulierten Ziele aufgrund ihres umfassenden medienbezogenen Ansatzes nicht ohne weiteres umsetzen lassen. Ziel ist die umsetzungsorientierte Formulierung von Umweltzielen für die kommunale räumliche Planung zu verbessern. Dies gelingt durch die frühzeitige Herstellung eines differenzierten Raumbezugs bei gleichzeitiger inhaltlicher Konkretisierung mit Hilfe der "räumlichen Thematisierung". Die wirksame Einsetzbarkeit eines derartig abgeleiteten Systems räumlich-thematischer Umweltziele in der kommunalen räumlichen Planung wird am Beispiel der Kompensationsregelung aufgezeigt. Räumlich-thematische Umweltziele tragen nicht nur zur Lösung der durch die Vorverlagerung der Eingriffsregelung auf die Ebene der Flächennutzungsplanung entstandenen Probleme bei, sondern unterstützen das Instrumentarium der Bauleitplanung auch bei der Gewährleistung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung. difu