Eigenerbringungsquote nach VO 1370. Folgen der Nichtbeachtung unter dem Blickwinkel der Auslegungsleitlinien der Kommission vom 29. März 2014.

Abstract

Öffentliche Dienstleistungsaufträge nach der VO 1370 setzen voraus, dass der Betreiber die vereinbarten öffentlichen Personenverkehrsdienste in einem gewissen Umfang selbst erbringt. Der Einschaltung von Unterauftragnehmern zur Erfüllung von Pflichten aus öffentlichen Dienstleistungsaufträgen sind daher Grenzen gesetzt. Diese Grenzen gelten jedoch nicht für interne Einheiten des Betreibers. Zur Bestimmung des notwendigen Umfangs der Eigenerbringung geben die kürzlich veröffentlichten Auslegungsleitlinien der Kommission zur VO 1370 erste Anhaltspunkte. Eine Unterschreitung der dort genannten Quoten ist aber weiterhin möglich. Unabhängig davon muss die faktische Unterschreitung der notwendigen Eigenerbringungsquote nicht zur Unwirksamkeit des gesamten Dienstleistungsauftrags nach § 101b Abs. 1 Nr. 2 GWB führen.Public service contracts according to the transportation regulation VO 1370 require the operator to provide the agreed public passenger services to a certain extent by themselves. The involvement of third-parties to fulfill the duties of public services are thus limited. But these limits should not apply to the operators internal units. The commission is just recently published VO 1370 Guidelines for Interpretation give preliminary information to determine the requested extent of self-provision. Falling short of the indicated quotas is still further possible. Irrespective of de facto falling below the required self-provision quota, this may not lead to an invalidity of the total service contract according to § 101b para 1 No. 2 GWB (Restriction of Competition Act).