Der Ruhe den Hof machen. Beispiele für die akustische Gestaltung von städtischen Innenhöfen.

Abstract

In Gebäudeensembles und Straßenschluchten, die als Mobilitätsflächen einen beträchtlichen Stadtraum einnehmen, scheint es zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, den Verkehrslärm zu reduzieren, ohne gleichzeitig die Mobilität deutlich einzuschränken. Lösungsspielraum mit Vorbildcharakter besteht jedoch etwa bei Innenhöfen, die durch Gebäude umschlossen und damit vom allgemeinen Straßenverkehr abgeschirmt sind. Einerseits bleibt so Verkehrslärm außen vor, lediglich Öffnungen und Durchgänge lassen Mobilität und Lärm eindringen. Andererseits führen die meist schallharten Oberflächen aber zu vielfachen Reflexionen und damit zu einer besonderen Hellhörigkeit für jegliche Alltagsgeräusche. Gerade wenn Raumbedarf und Grundstückspreise die zunehmende Verdichtung in lnnenstädten vorantreiben, sollte die Qualität der Innenhöfe als Aufenthalts- und Erholungsräume nicht ungenutzt bleiben. Mit dem Ziel einer ganzheitlichen Aufwertung von Innenhöfen werden an einem konkreten Beispiel-Areal akustisch wirksame Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität untersucht. Ein digitales Modell dient der Prognose der Schallimmission, um anschließend verschiedene Maßnahmen virtuell umzusetzen und deren Auswirkung auf die Akustik zu simulieren.In building ensembles and street canyons, which occupy a considerable urban space as mobility areas, it seems difficult to reduce traffic noise without significantly restricting mobility at the same time. However, there is scope for solutions, for example in the case of inner courtyards that are enclosed by buildings and thus shielded from general road traffic. On the one hand, this keeps traffic noise out; only openings and passages allow mobility and noise to enter. On the other hand, however, the mostly sound-reflecting surfaces lead to multiple reflections and are badly soundproofed against everyday noises. Especially when space requirements and land prices are increasing densification in inner cities, the quality of inner courtyards as spaces for rest and recreation should not remain unused. With the aim of a holistic upgrading of inner courtyards, acoustically effective measures to increase the quality of stay are examined on a concrete example site. A computational model is used to predict the noise immission in order to then implement various measures virtually and simulate their effect on the acoustics.