Chancengleichheit beim Zugang zur Mobilität. Bewertung der Untersuchung "Mobilität in Deutschland (MID) 2002" unter Gender-Aspekten.

Abstract

Die Region Hannover hat sich zur Beachtung des Gender-Mainstreaming-Prinzips verpflichtet: Voraussetzung dafür ist die Kenntnis der Unterschiede: Gibt es geschlechtsspezifische Ungleichheiten beim Zugang zu Mobilität und welche sind das gegebenenfalls? Gibt es unterschiedliche Probleme, unterschiedliche Bedürfnisse bei Frauen und Männern? Um herauszufinden, wie es in der Region Hannover um die Chancengleichheit beim Zugang zu Mobilität bestellt ist, wurden die Daten der Untersuchung "MiD 2002" im Hinblick auf diese Fragestellung ausgewertet. Möglich war das, weil die Region Hannover die bundesweite, repräsentative Stichprobe aufgestockt hatte und so Daten aus 4.581 Haushalten analysieren konnte. Die Auswahl der zu Befragenden wurde nach dem Zufallsprinzip aus dem Einwohnermelderegister vorgenommen. Im ersten Schritt wurden Daten zur Person und zur Haushaltssituation erhoben. Später erhielt jede im Haushalt lebende über 14 Jahre alte Person einen Wegefragebogen, in dem sie für einen vorgegebenen Stichtag ihr Verkehrsverhalten festhalten musste. Erfragt wurde dabei Anzahl, Länge, Zweck der Wege und benutztes Verkehrsmittel. Für Kinder zwischen 10 und 13 Jahren gab es einen speziellen Fragebogen, der auf Wunsch auch mit Hilfe von Erwachsenen ausgefüllt werden durfte. Die Auswertung des Datenmaterials unter Genderaspekten vermittelt ein differenzierendes Bild von der Mobilität der Einwohnerinnen und Einwohner in der Region Hannover und bietet damit eine Grundlage für gender-bewusste Entscheidungen in der Verkehrspolitik.