Führungskräfte 50+: eine Herausforderung für die Personalentwicklung. Potenziale älterer Führungskräfte.

Abstract

Der demographische Wandel ist ein Thema, das auch die Unternehmen der Wohnungswirtschaft immer mehr beschäftigt. Die Anzahl älterer Arbeitnehmer steigt zunehmend, während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen kontinuierlich abnehmen wird. In vielen Branchen besteht schon heute ein Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften. Für die Wohnungswirtschaft kommen besondere Herausforderungen hinzu, da die Immobilienbranche bei der Gewinnung von qualifizierten Nachwachskräften nach wie vor mit Imageproblemen zu kämpfen hat. Außerdem ist bei jungen Arbeitnehmern eine Verschiebung der Werte zu beobachten: In einer breit angelegten Studie konnte belegt werden, dass junge Menschen zunehmend mehr Wert auf eine ausgewogene Balance zwischen Leben und Arbeit legen und daher weniger Bereitschaft zu Verantwortung und Arbeitsmobilität zeigen. In dem Beitrag wird angesichts dieser Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ausgeführt, dass ältere Erwerbstätige und insbesondere ältere Führungskräfte mehr in den Mittelpunkt des Interesses der Personalverantwortlichen rücken müssen. Studien zeigen keinen linearen Zusammenhang zwischen dem Alter und der beruflichen Leistung. Eine vom Institut für Personal- und Unternehmensberatung (ifp) durchgeführte Befragung von Wohnungsunternehmen zeigt, dass die Persönlichkeitsmerkmale Erfahrungswissen, Realismus/Pragmatismus, Urteilsfähigkeit, Geduld und Verantwortungsbewusstsein bei älteren Führungskräften stärker ausgeprägt sind als bei den jüngeren Kollegen. In den Unternehmen sollte die fachliche und persönliche Weiterentwicklung der Erwerbstätigen zwischen 45 und 65 Jahren besonders gefördert und durch Programme zur Gesundheitsförderung ergänzt werden. Ein innovatives Personalmarketingkonzept kann das Ziel verfolgen, mit älteren Bewerbern hoch qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter zu gewinnen.