Die Diktatur der Philanthropen. Entwicklung der Stadtplanung aus dem utopischen Denken.

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Wiesbaden

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ZLB: 98/307
BBR: A 13 209

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Zusammenfassung

Die Arbeit, eine Kritik utopischen Planens, gliedert sich in zwei Teile, die unter den Titeln "Planung utopischer Gemeinschaften" und "Die Utopie wird praktisch" je sechs Kapitel umfassen. In ihnen wird ein historischer Bogen von den Idealstadtentwürfen der Humanisten bis hin zu stadtutopischen Vorstellungen dieses Jahrhunderts gespannt. Vom Ausgangspunkt, der Unwirtlichkeit, schlüsselfertig geplanter Trabantenstädte und Großsiedlungen, werden gezielte Streifzüge zurück in die Geschichte der Idealstadt- und Idealstaatplanung unternommen (Thomas Morus, Campanella, Etienne Cabet, Fouriers Phalanstère). Ein entscheidender Schritt ergab sich mit dem Aufkommen der Arbeiterbewegung, die dem utopischen Denken Chancen seiner Realisierung bot, Beispiel: die "Cité industrielle" von Tony Garnier. Wie von hier aus, dem Ideal der zonierten, funktional entmischten und durchgrünten Stadt, Signale für die modernde Planung ausgegangen sind, legt das Kapitel über die "Charta von Athen" dar. Der Autor weist auf den inneren Zusammenhang zwischen der in der modernen Stadtplanung sedimentierten Zivilisationsfeindschaft utopischen Denkens und der "Generalprobe" hin, die Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg auf den Untergang des Abendlandes machten. Mit dem Neubeginn nach den Krieg sah die Moderne ihre Stunde gekommen. Als aber die Ergebnisse der hastig vollzogenen Wiederaufbauarbeit zu besichtigen waren, setzte eine Kritik an den verpaßten Chancen und eine Diskussion über die Demokratisierung der Planung ein. Der Band endet mit einer aktualisierten Erinnerung an Max Frisch, den Architekten und Schriftsteller, und den Verfechter radikaler Planungsdemokratie, in dem das neue utopische Denken, der Kampf gegen Planerhochmut und autoritäre Philanthropie, einen engagierten Anwalt fand. goj/difu

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315 S.

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Bauwelt Fundamente; 110