Zur Lebenssituation der Industriearbeiter-Familie. Eine Untersuchung aufgrund von Erhebungen in einer Arbeiter-Wohnsiedlung Münchens.

Abstract

In allen Gesellschaftsschichten sind Auflösungserscheinungen des familialen Lebens zu beobachten. Die Wiedergeburt des deutschen Volkes nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, die Urzelle der Gesellschaft, die Familie, zu restaurieren und stabilisieren. Mit dieser Intention untersucht die empirische Arbeit, unter welchen materiellen, sozialen und psychischen Bedingungen die Industriearbeiterfamilie zu Beginn der sechziger Jahre lebt und wie sich diese Bedingungen auf das Verhalten der einzelnen Familienmitglieder auswirken. Zur Erforschung dieser Fragestellung wurden im Verlaufe eines Jahres 300 Familien in einer typischen Arbeiterwohnsiedlung Münchens vom Verfasser besucht und eingehend über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen befragt. Von den befragten Familien waren 200 Väter gelernte Facharbeiter, die in Industriebetrieben arbeiteten. Die Väter der restlichen 100 Familien waren Angestellte. Diese letzte Gruppe wurde zu Vergleichszwecken befragt. Neben Daten zur beruflichen, materiellen und Wohnsituation der befragten Familien wurden Angaben zum Lebensrhythmus, zur Freizeitgestaltung, zum religiösen Leben und zur Erziehung der Kinder zusammengetragen. bg/difu