Mobilität ohne Auto. Autofreie Siedlungen.
Hammonia
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Datum
2012
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Herausgeber
Hammonia
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Hamburg
Sprache
ISSN
0939-625X
ZDB-ID
Standort
ZLB: 4-Zs 613
BBR: Z 143
BBR: Z 143
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
In manchen deutschen Großstädten kommt fast jeder zweite Haushalt ohne eigenes Auto aus. Bundesweit besitzen laut Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2009 durchschnittlich 23 Prozent der privaten Haushalte kein Auto. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, da sich derzeit in der jungen Generation ein Wertewandel bezüglich der Mobilität vollzieht. Trotzdem gibt es in der Bundesrepublik Deutschland nur wenige autofreie Siedlungen. Die realisierten Projekte zeigen indes, dass sich Wohnungsunternehmen und -genossenschaften mit autofreien Wohnquartieren eine ökologisch engagierte Zielgruppe erschließen können. In dem Beitrag werden Beispiele aus Hamburg, Münster, Freiburg/Breisgau und Berlin vorgestellt. Im Hamburger Stadtteil Klein Borstel erwarb der Wohnungsverein von 1902 eG ein Grundstück und errichtete dort 34 Genossenschaftswohnungen. Hinzu kamen 30 Eigentumswohnungen einer weiteren Baugemeinschaft. Während es in der Klimaschutzsiedlung für Fahrräder ausreichende Abstellplätze gibt, gibt es nur wenige Autostellplätze für Besucher sowie Car-Sharing-Angebote. Seit über zehn Jahren gibt es die autofreie Gartensiedlung Weißenburg in Münster. Sie entstand im Rahmen des europaweit vom Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Münster ausgeschriebenen Landeswettbewerbs "Wohnen ohne eigenes Auto". Gebaut wurde die Siedlung auf einem ehemaligen Kasernenareal, wobei die damalige Wohnungsgesellschaft Münsterland (WGM), die inzwischen Teil der LEG Wohnen NRW geworden ist, als Investor fungierte. Errichtet wurden 120 Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen sowie 18 Mietreihenhäuser. Alle Einheiten wurden öffentlich gefördert. Geregelt ist die Autofreiheit in einem städtebaulichen Vertrag. Demnach wurde der vorgeschriebene Stellplatzschlüssel von 0,8 pro Wohnung auf 0,25 reduziert. Die wenigen Autostellplätze dienen als Besucherparkplätze oder werden von einem Car-Sharing-Anbieter genutzt. Die Pflicht zur Autofreiheit der Mieter ist in einem Anhang zum Mietvertrag geregelt. Eine Schlichtungsstelle des Bewohnervereins der Siedlung entscheidet darüber, ob Mieter in Ausnahmefällen, wie vorübergehender körperlicher Beeinträchtigung, ein Auto besitzen dürfen. Nicht autofrei, sondern autoreduziert ist das ökologische Stadtquartier Vauban in Freiburg im Breisgau. Dort sind Genossenschaftsmitglieder und Wohnungseigentümer mit Auto dazu verpflichtet, in einer der zwei Quartiersparkhäuser einen Stellplatz zu erwerben. Einen ähnlichen Weg geht die Genossenschaft Möckernkiez eG, die im Herbst 2012 mit dem Bau eines 400 Wohnungen großen Quartiers in Berlin-Kreuzberg beginnen will.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Die Wohnungswirtschaft
Ausgabe
Nr. 9
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 8-10