Extensivierungspotentiale in der Landwirtschaft. Regional differenzierte Simulationsanalysen unter alternativen agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

Abstract

Die Arbeit untersucht Möglichkeiten und Konsequenzen einer Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktion in NRW. Für ausgewählte Bereiche der Pflanzen- und Tierproduktion werden der aktuelle Stand und mögliche Richtungen verfahrenstechnischer Entwicklungen hin zu einer umweltverträglicheren Produktion untersucht. Als Instrument zur quantitativen Abschätzung einer Extensivierungsförderung kommt das Umweltinformationssystem RAUMIS-NRW zum Einsatz. Zugleich werden die Interdependenzen zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Umwelt anhand von Umweltindikatoren dargestellt. In Szenarien werden für die Wirkungsanalysen (Zieljahr 2000) alternative Politikmaßnahmen formuliert und jeweils einem Referenzszenario, das die aktuell gültigen Rahmenbedingungen widerspiegelt, gegenübergestellt. In einem weiteren Szenarioblock wird eine einheitliche Ackerflächenprämie unterstellt. Diese produktentkoppelte Transferzahlung stellt eine Möglichkeit zur weiteren Liberalisierung der EU-Agrarpolitik dar. Auch die Erhebung einer Stickstoffabgabe, eine in der Diskussion häufig genannte Möglichkeit zur Förderung einer flächendeckenden Extensivierung ist, wird untersucht. Wirkungsanalysen für diese Politikszenarien können Orientierungspunkte für die Konsequenzen der analysierten Rahmenbedingungen geben und von landespolitischen Entscheidungsträgern in den agrarpolitischen Diskussions- und Entscheidungsprozeßen auf Bundes- und EU-Ebene eingebracht werden. Die Modellergebnisse zeigen, daß bei der Förderung umweltgerechter Produktionsverfahren vor allem auf typischen Grünlandstandorten ein Beitrag zu einer flächendeckenden Produktion geleistet werden kann. goj/difu