Standortfaktor Kultur. Positionspapier des Deutschen Städtetages.

Abstract

Die Diskussion über den Stellenwert und die Bedeutung von Kultur und kultureller Infrastruktur für die Standortentwicklung ist nicht neu. Doch im Zusammenhang mit der kritischen Haushaltslage vieler Städte und Gemeinden werden Aufgaben und Ziele öffentlicher Kulturförderung immer wieder kritisch hinterfragt. Bei allen Debatten über die Rolle von Kunst und Kultur darf ein zentraler Aspekt nicht aus dem Blick geraten: Voraussetzung für die Entwicklung von Kreativität ist die Freiheit von Zweckbestimmung. Das bedeutet zwar nicht schrankenlose Selbstverwirklichung Kulturschaffender sondern die Schaffung von Freiraum als Voraussetzung jeder kreativen Entfaltung. Vor diesem Hintergrund wird in dem Beitrag ein Positionspapier des Deutschen Städtetages (DST) zur kommunalen Kulturförderung im Wortlaut vorgestellt, in dem die kulturelle Infrastruktur und ein attraktives kulturelles Angebot als strategische Elemente der Kommunalpolitik und Stadtentwicklungspolitik dargestellt werden. Neben der Bedeutung von Kunst und Kultur als so genannter weicher Standortfaktor bei der Standortwahl von Unternehmen und Arbeitskräften trägt die Kulturwirtschaft mit ihren kreativen Potenzialen zur Entwicklung der Wirtschaft bei und gewinnt damit zunehmend Bedeutung als eigenständiger Wirtschaftsfaktor. Kultur und Wirtschaft galten lange Zeit als Gegensätze. Das Engagement der Städte sollte darauf gerichtet sein, gute Rahmenbedingungen für das Zusammenwirken von Kultur und Wirtschaft zu schaffen.