Hunger nach Kohlendioxid. 'Task Force Biomasse' zur Erschließung neuer Energiequellen gegründet.

Abstract

Im Industriepark Höchst verfolgt die Betreibergesellschaft Infraserv, die für die technisch komplexe Infrastruktur des Chemie- und Pharmastandortes verantwortlich ist und zu deren Kernaufgaben die Versorgung mit Energien und Medien, aber auch die Entsorgung von Abfällen und Abwässern gehört, das Ver- und Entsorgungskonzept "Waste-to-Energy", um Strom und Dampf für die rund 90 produzierenden Unternehmen am Standort bereitzustellen. Im 4,6 Quadratkilometer großen Industriepark ist der Energiebedarf groß: Pro Jahr werden in den rund 120 Produktionsanlagen und 800 Gebäuden etwa 1.800 Gigawattstunden elektrischer Energie und 2.850 Gigawattstunden Wärme benötigt. Etwa 40 Prozent der benötigten elektrischen Energie werden durch das Heizkraftwerk mit einer Gasturbine in Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen. Der Wärmebedarf wird ausschließlich im Industriepark selbst erzeugt, wobei die Abwärme aus Entsorgungseinrichtungen und Produktionsanlagen rund 20 Prozent beträgt. Zur Erschließung neuer Energiequellen wurde nun die "Task Force Biomasse" gegründet, die in dem Beitrag vorgestellt wird. Die Task Force untersucht derzeit die Eignung unterschiedlicher Abfälle auf ihre Vergärbarkeit in einer industriellen Biogasanlage. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, aus Algen Energie zu gewinnen. Zwar ist mit den heute verfügbaren Verfahren noch keine wirtschaftliche Energiegewinnung aus Algenbiomasse gegeben, doch könnten Algen zum Energielieferanten der Zukunft werden.