Anmerkungen zur Lärmkartierung im Zuge der Umgebungslärmrichtlinie. Lärmkartierung ist ein notwendiger, jedoch nicht hinreichender Schritt für einen umfassenden Lärmschutz.

Abstract

Die EU-Umgebungslärmrichtlinie stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines übergreifenden und harmonisierten Schutzes der Bevölkerung vor Umgebungslärm dar. Im Hinblick auf die Umsetzbarkeit der mit Fristen versehenen Aufgaben wurden Vereinfachungen zugestanden und diverse Einschränkungen definiert. Die Durchführung von Messungen gilt als nicht erforderlich und wird nicht oder nur eingeschränkt empfohlen, die Verwendung berechneter Mittelungspegel in den Lärmkarten ist vorgegeben, spezielle Beurteilungszu- und -abschläge werden nicht vergeben, die Umsetzung der Lärmaktionspläne ist nicht zeitlich terminiert etc. Trotz erster aussichtsreicher Schritte muss weiterhin intensiv bezüglich verbesserter Bewertungsmethoden geforscht werden, um einen effektiven und nachhaltigen Lärmschutz gewährleisten zukönnen. Dass dieses Weiterdenken über die bestehenden Methoden und Verfahren erwünscht, wenn nicht sogar obligatorisch ist, wird im Positionspapier der WG-AEN im Erwägungsgrund 15 formuliert. Die technischen Bestimmungen über die Bewertungsmethoden sollten bei Bedarf ergänzt und an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt und an die Weiterentwicklung des europäischen Normenwerks angepasst werden" Einige Ansätze, die über die bestehenden Verfahren der Lärmkartierungen hinausgehen, werden kurz diskutiert, um einer Stagnation im Methodendiskurs im Immissionsschutz vorzubeugen.The European Noise Directive has provoked the European-wide creation of strategic noise maps, the identification of noise hot spots and the development of action plans, and therefore, is a big step forward in the direction of a successful, comprehensive and harmonized noise protection. This is without controversy a substantial progress in the field of noise protection. Regarding the feasibility of the tasks within a given time period several simplifications and limitations were allowed. The performance of measurements is not required and not recommended, the noise maps are only dealing with calculated long-term average sound levels, specific noise penalties have not to be considered, the realisation of required actions are not timed, etc. Thus, it is favoured or even imperative to further discuss existing tools and methods. This is described in recital 15 in the WG-AEN position paper. "The technical provisions governing the assessment methods should be supplemented and adapted as necessary to technical and scientific progress and to progress in European standardization". In the following, few approaches and ideas are discussed, which go beyond the current methods regarding the development of strategic noise maps. That discussion should avoid stagnation in the field of noise research because of the recent activities and actions caused by European Noise Directive.