Gegen den Wind. Konfliktlinien beim Ausbau erneuerbarer Energien in Großschutzgebieten am Beispiel der Windenergie in den Naturparken Soonwald-Nahe und Rhein-Westerwald.

Weber, Florian/Jenal, Corinna
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Datum

2018

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DE

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Hannover

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ZLB: Kws 165/203

Dokumenttyp (zusätzl.)

EDOC

Zusammenfassung

Auch wenn die Energiewende in weiten Teilen der Bevölkerung große Zustimmung findet, rufen ihre physischen Manifestationen wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen immer wieder lokale Proteste hervor. Großschutzgebiete wie Biosphärenreservate und Naturparke stehen hier vor einer besonderen Herausforderung: Es besteht kein umfänglicher Konsens, ob erneuerbare Energien nun dem Naturschutz dienen oder eher schaden beziehungsweise inwieweit sie einen wichtigen Bestandteil nachhaltiger Regionalentwicklung darstellen. Im Beitrag werden zwei rheinland-pfälzische Naturparke mit und ohne Windkraftnutzung miteinander verglichen. Aus diskurstheoretischer Perspektive, basierend auf einer Zeitungs- und Websiteanalyse, wird beleuchtet, welche Muster in Bezug auf Windkraft und die Argumentation über den Status als Großschutzgebiet zentral verankert sind. Windkraftausbau innerhalb des Naturparks Soonwald-Nahe wird zwar teilweise als negativ bewertet, der Großschutzgebietsstatus jedoch nicht explizit als Ausschlussgrund angesehen. Der Naturpark wird vielmehr als schützens- und erhaltenswerte Referenzgröße gerahmt. Im Fallkontext Rhein-Westerwald erfolgt die Argumentation über den Großschutzgebietsstatus umfangreicher: Hier wird der Naturpark zu einer regionalen, emotionalen Bezugsgröße, dessen "Verschandelung" von den Gegnerinnen und Gegnern als moralisch verwerflich gedeutet wird. In beiden Fällen schließen sich in der Argumentation tendenziell Windkraft und Naturparke aus. Windenergie wird nicht als Potenzial der Regionalentwicklung assoziiert.
Although the energy transition is supported by a large proportion of the population, its physical manifestations in the form of photovoltaic installations or wind turbines repeatedly trigger local protests. Large-scale protected areas like biosphere reserves and nature parks face particular challenges in this context. There is no complete consensus about whether renewable energies benefit or harm nature conservation, or about the extent to which they represent an important element of sustainable regional development . This paper compares two nature parks in Rheinland-Pfalz, one with wind turbines and one without. From the perspective of discourse theory, an analysis of newspapers and websites sheds light on centrally anchored discourse patterns related to wind power and arguments about the status of large-scale protected areas. The development of wind power within the Soonwald-Nahe Nature Park is at times judged negatively but its status as a large-scale protected area is not explicitly seen to be grounds for exclusion. The nature park is rather framed as a unit of reference which is worthy of protection and conservation. In the context of the case study of Rhein-Westerwald argumentation about the status of large-scale protected areas is more extensive. The nature park is presented as a regional, emotional reference and its disfigurement is construed by opponents as morally reprehensible. In both cases the lines of argument tend to rule out the combination of wind power and nature parks. Wind energy is not associated with regional development potential.

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S. 217-249

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Arbeitsberichte der ARL; 21

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