Der Virtual Urban Walk 3D. Eine integrative Methode zur Analyse kontextbezogener Raumwahrnehmung.

Müller, Andreas/Müller, Anna-Lisa
Leibniz-Institut für Länderkunde
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Datum

2016

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Herausgeber

Leibniz-Institut für Länderkunde

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Leipzig

Sprache

ISSN

0943-7142

ZDB-ID

Standort

ZLB: Kws 165 ZB 2033

Dokumenttyp (zusätzl.)

FO
EDOC

Zusammenfassung

Der Entwicklung und dem Einsatz visueller Methoden der empirischen Sozialforschung in der Geographie wird in der Fachdiskussion zunehmend Bedeutung beigemessen. Die Debatte wird dabei nicht zuletzt durch den weitestgehenden Konsens getragen, dass sich die Geographie - obwohl ein Fach mit einer Vielzahl visueller Forschungsgegenstände - bislang vorwiegend qualitativ-textlicher oder quantitativ-statistischer Methoden bedient. Der Verwendung von Bildern und insbesondere Filmen als multisensualen Stimuli zur Analyse von raumbezogenen Handlungen und Wahrnehmungen wird dagegen bislang nur bedingt Aufmerksamkeit geschenkt. Der Beitrag möchte dieses Defizit aufgreifen und eine neue Methode vorstellen und diskutieren, die sich der 3D-Videotechnik sowie qualitativer Interviewtechniken bedient: den Virtual Urban Walk 3D. Die Methode des Virtual Urban Walk 3D stellt die Kombination des qualitativen Interviews als bekanntem und erprobtem Erhebungsinstrument mit einem neuen Stimulus dar, einer 3D-Filmsequenz mit Surround Sound. Die Filmsequenz ist dabei dem realen Durchlaufen und visuell-akustischen Erleben von Stadträumen aus der Ich-Perspektive nachempfunden und ermöglicht es den ForscherInnen, den Interviewees möglichst realitätsnah einen ihnen zuvor unbekannten Stadtraum visuell und akustisch erleben zu lassen. Das Medium Film erlaubt es dabei, alle ProbandInnen den völlig gleichen multisensualen Eindrücken bezüglich eines Raumausschnitts auszusetzen. Die vorgeschlagene Methode schließt damit an existierende Forschung zur Verwendung visueller Materialien in der qualitativen Forschung an, geht aber durch die Verwendung von 3D-Filmsequenzen mit akustischer Realkulisse entscheidend darüber hinaus. Auf der Grundlage der Erkenntnisse eines Pretests wird der vorliegende Beitrag sowohl die Vorstellung der Methode als auch die kritische Diskussion ihrer Vor- und Nachteile sowie ihre Weiterentwicklung fokussieren.
The development and the use of visual methods is receiving growing attention in the professional debate around innovative empirical social research in geography. The debate is not least supported by the broadest consensus that geography, although being a highly visual discipline, focuses empirically largely on qualitative-textual or quantitative-statistical methods. However, the use of images in general and films in particular as multi-sensual stimuli for analyzing spatial actions and perceptions has received limited attention. This paper would like to address this deficit by introducing and discussing a new method which combines 3D video and audio technology with qualitative interview techniques: the Virtual Urban Walk 3D. The method uses 3D-movies simulating the real passing and visual-acoustic experience of urban spaces from a first-person perspective and allows researchers to let the interviewees experience a previously unknown urban space visually and acoustically as realistically as possible. The medium film allows all probands to experience completely the same multi-sensual impressions of a previously unknown spatial setting without the need of being physically present. The proposed method thus connects to existing research on the use of visual materials in qualitative research, but goes one step beyond by using 3D movies with a realistic acoustic scenery. Based on the findings of a pre-test, this paper will address both the idea of the method and the critical discussion of its advantages and disadvantages as well as the method s further development.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Europa regional

Ausgabe

Nr. 2

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 49-64

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.

Sammlungen