Analyse der Bevölkerungswanderungen im Verflechtungsbereich eines Oberzentrums im ländlichen Raum. Das Beispiel Trier. Schlußbericht zum DFG-Forschungsprojekt Ge 270/7 bis Ge 270/10; Nebentitel.

Abstract

Das für Ballungszentren typische Phänomen der Wanderungsverluste zugunsten der Umlandgemeinden ist auch für die Stadt Trier zu beobachten, ein Oberzentrum mit großen Flächenreserven, das in einem strukturschwachen Raum liegt.Ebenso wie in den Ballungszentren ist die Stadt-Umland-Abwanderung in Trier auf Wohnungs- und Bodenmarktprobleme zurückzuführen.Der Verfasser analysiert anhand einer Befragung von Zuzüglern und Abwanderern die Motive des Wanderungsentschlusses, die Präferenzen bei der Auswahl des neuen Wohnortes und die sozio-ökonomische Struktur der Wandernden.Als wichtigsten Abwanderungsgrund ergibt die Motivanalyse den Wunsch nach dem Bau eines Eigenheimes oder nach einer komfortableren Wohnung.Diese Wünsche konnten die Abwanderer infolge fehlender Bauplätze, zu hoher Baulandpreise, unpassender Nutzungsvorschriften und wegen mangelnden Angebots entsprechender Wohnungen im Trierer Stadtgebiet nicht befriedigen.Für die Zuwanderer, die meist schon vor ihrem Umzug in Trier eine Arbeitsstelle hatten, ist vor allem die zu große Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsplatz für den Wohnortwechsel ausschlaggebend.Die Arbeit stellt ferner fest, daß der negative Wanderungssaldo an sich und der selektive Einfluß der Wanderungen auf die Bevölkerungsstruktur die finanzielle Basis der Stadt für die Erfüllung zentraler Funktionen gefährden.