Finanzmärkte, Finanzinnovationen und Geldpolitik.

Abstract

Die Referate beschäftigen sich mit neuen Finanzprodukten, vor allem den Derivat-Geschäften. Dabei wurden unterschiedliche Finanzstrukturen, neuere Entwicklungen der Finanzmärkte und Initiativen der Aufsichtsorgane mit einbezogen, um die Implikationen des raschen Vordringens neuer Finanzprodukte für die Geld- und Makropolitik sowie für die Bankenaufsicht erfassen zu können. Einführend wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit unterschiedliche nationale Finanzstrukturen im geldpolitischen Transmissionsprozeß eine Rolle spielen, eine Frage, die in Makromodellen ebenso durchweg vernachlässigt wird wie der Zusammenhang zwischen der Kreditgewährung und der Eigenkapitalausstattung der Banken. Diesem Thema widmet sich der zweite Beitrag vor dem Hintergrund verschiedener Reformansätze der Bankenregulierung. In einer vergleichenden Untersuchung für England und Deutschland werden anschließend einfache Geldmengenaggregate und Divisia-Indices hinsichtlich ihrer Aussagekraft als Indikatoren und Zwischenziele der Geldpolitik überprüft. Den Implikationen der zunehmenden Verbreitung von Finanzderivaten für die Geld- und Währungspolitik gilt der folgende Aufsatz. An Spezialisten wendet sich der Beitrag über die mit Derivat-Geschäften verbundenen Risiken und deren Bedeutung für die Geschäftsbanken und Aufsichtsbehörden. Der Schlußbeitrag untersucht den für viele OECD-Länder unausweichlichen Übergang der Sicherung der Altersvorsorge zu privaten, kapitaldeckenden Pensionsfonds, denen allerdings eine verstärkte Internationalisierung der Portfolios gestattet werden muß, um ein optimales Ertrags-Risiko-Profil zu realisieren. goj/difu