Dimensionen des Drogenmißbrauchs Jugendlicher unter besonderer Berücksichtigung von Familie, Schule und Beruf.

Abstract

Die Untersuchung des fast ausschließlich auf die Gruppe der Jugendlichen beschränkten Modedrogenkonsums basiert auf einer Befragung von 93 Drogenabhängigen aus verschiedenen Lebensbereichen und Städten der BRD. Die Befragten waren im Durchschnitt etwa 20 Jahre alt (zwischen 15 und 30 variierend); 53 Prozent waren männlichen und 47 Prozent weiblichen Geschlechts. Der Befragungszeitraum umfaßt die Jahre 1974 und 1975. In vorstrukturierten Intensivinterviews wurde versucht, sämtliche den Drogenmißbrauch möglicherweise beeinflussenden Variablen zu erfassen strategische Personen oder Gruppen und Rollenträger des kommunikativen Umfeldes, frühere und gegenwärtige familiäre Situationen, individuelle Lebensvorstellungen und Erfolgserwartungen, Erziehungsstile von Vater und Mutter, Schulschwierigkeiten, demographische und biographische Merkmale und soziales Engagement. Detaillierte Informationen über Einnahmedauer und -intensität, persönliche Einstellungen zu Drogen sowie unterschiedlich begründete Dispositionen und Motivation zum Drogenkonsum waren weitere Untersuchungsmerkmale. Festgestellt wird u. a., daß drogenkonsumierende Jugendliche signifikant häufiger aus Familien stammen, in denen die Eltern ebenfalls gehäuft zu Drogen greifen, wo eine Atmosphäre unbegrenzten Konsums und Freizügigkeit das Erlernen von Frustationsbewältigungsmechanismen behinderte und wo Lebensweise und Wertsystem der Eltern von den Jugendlichen schließlich abgelehnt wird. bg/difu