Urbanes Handeln im digitalen und post-digitalen Zeitalter.

Abstract

Der Autor stellt die Frage, ob es nicht geboten ist, der Drift zum immer weiter sich verfestigenden digitalen Zeitalter etwas entgegenzusetzen, vielleicht auch nur ein Innehalten anzumahnen und Alternativen zu entwerfen. Skizzen dazu sollen uns eine Vorstellung vermitteln, wie Handlungen aussehen könnten, die dem Hype des Digitalen etwas erwidern könnten und quasi zu post-digitalen Handlungsmustern führen. Der Fokus wird hier in den Bereich des urbanen Handelns gelegt, das nicht nur die auf Administration beruhende Stadtplanung beinhaltet, sondern das gesamte von unterschiedlichen Akteuren ausgehende Handeln im Kontext des Städtischen. Es ist Zeit darüber nachzudenken, was dem Hype des Digitalen folgen könnte, zumal erkennbar ist, dass sich der ganz große Hype in einer Phase der Abschwächung befindet. Viele Menschen spüren, dass Städte und urbane Räume zur Spielwiese ökonomischer Interessen mit den Mitteln digitaler - sprich: hochgradig automatisierter - Objekte und Steuerungsmechanismen verkommt und dass die sozialen Individuen zunehmend die Leidtragenden einer tragischen Entwicklung sind, die einst mit großen Hoffnungen, ja fast mit utopischer Inspiration, begann. Aus der Technologiegeschichte wissen wir, dass bei Neuerungen und anfangs häufig begeisterter Nutzung solcher Innovationen regelmäßig, aus unterschiedlichen Gründen, Ernüchterung eintrat und sich Widerspruch herausbildete. Insbesondere war dies beim technologischen Fortschritt im Zuge der Industrialisierung der Fall, wie schließlich auch bei der Entfaltung und Konsolidierung des digitalen Zeitalters heute.