Die Papiere bitte! Blaue Papiertonne schützt das Klima und schont wertvolle Rohstoffe.

Abstract

Bis zum Jahr 2008 wurde in der Freien und Hansestadt Hamburg Altpapier mit vier unterschiedlichen Systemen getrennt erfasst: Depotcontainer auf öffentlichem Grund; Bündelsammlung mit Abholung am Straßenrand; Haushaltsnahe Papiertonnen; Recyclinghöfe. Trotz der vielfältigen Systemangebote ging in Hamburg die Sammelmenge an Altpapier kontinuierlich zurück, während der rechnerische Papierverbrauch in Deutschland pro Einwohner im gleichen Zeitraum anstieg. Daher führte die Stadtreinigung Hamburg (SRH) für die privaten Haushalte ab März 2008 die flächendeckende, haushaltsnahe und kostenlose Altpapiertonne ein. Parallel dazu wurde die traditionelle Bündelsammlung eingestellt. Bis zum 30. Juni 2009 sind etwa 95.000 neue Altpapiertonnen aufgestellt worden. Damit sind insgesamt etwa 45 Prozent des hamburgischen Wohnungsbestandes an die Blaue Tonne angeschlossen. In dem Beitrag wird eine Bilanz der Blauen Tonne gezogen. Die Betrachtung der insgesamt aus privaten Hauhalten erfassten Altpapiermengen zeigt, dass die Mengenverluste ausgeglichen werden konnten. Außerdem wird über den Beitrag der Blauen Tonne zum Klima- und Umweltschutz berichtet: Gegenüber dem Verbleib von Altpapier im Restmüll und dessen Verbrennung in den Hamburger Müllverbrennungsanlagen ergibt sich eine um 1.168 Kilogramm bis 1.687 Kilogramm höhere CO2-Einsparung pro Tonne Altpapier. Für die Veränderung der Erfassungsstruktur für Altpapier fallen zwar höhere Kosten an, gegen zurechnen sind jedoch die Erlöse, die für das getrennt eingesammelte Papier erzielt werden können. Hier gilt: je größer die Sammelmenge ist, desto geringer werden die Kosten pro Blaue Tonne.