Ökonomische Analyse eines Kinderwahlrechts.
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Datum
2010
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DE
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Berlin
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EDOC
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Zusammenfassung
Das Thema des Kinderwahlrechts - hierunter wird ein Wahlrecht verstanden, bei dem Eltern ihre Kinder vertreten - wird von Verfassungsrechtlern und Politikwissenschaftlern verstärkt diskutiert. In der ökonomischen Analyse wird es weitgehend vernachlässigt, obwohl sich die Politische Ökonomie schon lange mit demokratischen Wahlen und ihren Auswirkungen auf die Allokation und Distribution von öffentlichen und privaten Gütern beschäftigt. Die Arbeit kann auf Grundlage der Theorie des optimalen Budgets in der Tradition von Samuelson zeigen dass mit einem Wahlrecht allokative und distributive Folgen verbunden sind. Pareto-optimale Lösungen gibt es z.B. auch dann, wenn Kinder vom Wahlrecht ausgeschlossen werden. Wenn aber das weit verbreitete demokratische "one man, one vote"-Prinzip als utilitaristische soziale Wohlfahrtsfahrtsfunktion verstanden wird, dann gibt es nur dann ein optimum optimorum, wenn die Präferenzen von Kindern berücksichtigt werden. Ein Kinderwahlrecht führt auf Grundlage von Medianwählermodellen nicht unbedingt zu effizienteren Ergebnissen; es kann aber zu mehr Umverteilung kommen, wenn das durchschnittliche Haushaltseinkommen pro Kind höher ist als dasjenige des Medianwählers. Die Hoffnung, dass ein Kinderwahlrecht zu einer verstärkten Familienpolitik führen könnte, ist Gegenstand politischer Debatten. Eine einfache politökonomische Analyse illustriert jedoch, dass es z.B. für Kindergelderhöhungen keine politische Mehrheit gibt. Auf Grundlage der 12. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes kann gezeigt werden, dass das Reformfenster bereits geschlossen ist. Bei einem Kinderwahlrecht dagegen ist es noch bis 2023 offen. Wenn familiär-rationales Verhalten in einem Probabilistic Voting-Modell unterstellt wird, reicht die Reformfreudigkeit sogar über das Jahr 2030 hinaus.
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Ausgabe
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
400 S.