Nachhaltige Raumentwicklung. Ein Beitrag zu einem neuen Leitbild der Raumordnung.

Abstract

Die Arbeit zeigt, daß die traditionelle Raumordnung die Forderungen nach einer nachhaltigen Raumentwicklung nicht umsetzen kann. Wenn die Raumordnung als eine politische Planung ihren Stellenwert und ihre Bedeutung als Koordinationsinstrument erhalten oder wieder verbessern will, dann kommt sie nicht umhin, auf die gesellschaftlichen Veränderungen positiv zu reagieren und ihre Instrumente und Ziele zu überdenken. In der Diskussion um das Leitbild der nachhaltigen Raumentwicklung manifestiert sich ein für den politischen Stellenwert der Raumordnung entscheidender Aspekt. Die Frage, die vor dem Hintergrund der Umweltsituation, der sozialen Veränderungen in Deutschland, in Europa und in der Welt und der wirtschaftlichen Probleme der Bundesrepublik Deutschland gestellt wird, lautet: Kann die bisher verrechtlichte und praktizierte Raumordnung als die Disziplin, die sich mit den räumlichen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten und deren Organisation querschnittsorientiert befaßt, den neuen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden? Oder bedarf es einer "neuen" Raumordnungspolitik, eines neuen Aufgabenverständnisses und auch eines neuen Leitbildes? Die Beantwortung dieser Frage kann nicht ohne Berücksichtigung der veränderten Rahmenbedingungen der Raumordnung erfolgen, die sich sowohl in der Diskussion um den Nachhaltigkeitsbegriff als auch in politischen Veränderungen in Europa (Europäische Union) und Deutschland manifestieren. - (n.Verf.)