Umweltprobleme in sozialistischen Ländern. Das Beispiel des oberschlesischen Industriegebietes in der Volksrepublik Polen.

Abstract

Die Studie beschäftigt sich mit Umweltschutzproblemen in sozialistischen Ländern am Beispiel vor allem der Luftreinhaltepolitik im oberschlesischen Industriegebiet in der Volksrepublik Polen. Zunächst wird ein kurzer Überblick gegeben über die historische Entwicklung der Luftreinhaltepolitik in Polen, über das derzeitige Luftreinhalteprogramm, über normative und administrative Strukturen (Kapitel 2). Es folgt eine Darstellung der (unter Umweltgesichtspunkten ungünstigen) geographischen, historischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen des Untersuchungsgebietes (Kapitel 3). In Kapitel 4 wird dann die Entwicklung der Emission und Immissionen für das Untersuchungsgebiet und für Polen insgesamt aufgezeigt. Zentrales Ergebnis ist, daß vor allem die gasförmigen Emissionen seit Mitte der 70er Jahre drastisch angestiegen sind. Auch die Immisionen, die im wesentlichen stabil geblieben sind, erreichen eine Höhe, die in vergleichbaren westlichen Industrieregionen schon seit Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten war. Das Kapitel enthält außerdem noch eine Schätzung der sozialen und volkswirtschaftlichen Kosten der auch bei den anderen Umweltmedien zu findenden gravierenden Umweltzerstörungen. Hierbei wird insbesondere auf das Waldsterben eingegangen. In Kapitel 5 werden einige der Ursachen für das weitgehende Scheitern des Umweltschutzes in Oberschlesien näher untersucht. Eingegangen wird dabei auf die Rolle der nationalen und lokalen Umweltschutzbehörden, der Emittenten, der Energiepolitik und der (fehlenden) sozialen Kontrolle der Umweltpolitik durch die Öffentlichkeit. Als zentrale Ursache für das Scheitern der Umweltpolitik stellt sich die dominierende Rolle der ökonomischen über die ökologischen Interessen heraus. difu