Nachhaltigkeit von Investitionsentscheidungen in der Wohnungswirtschaft. Studie des ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung.

Abstract

Eine empirische Untersuchung des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS) ging der Frage nach, welche Methoden und Instrumente die Wohnungswirtschaft anwendet, um ihre Wohnungsbestände strategisch zu bewerten und zu entwickeln und aufgrund welcher Sachverhalte Investitionsentscheidungen getroffen werden. Eine Forschungsthese war, dass sich die traditionellen Geschäftsmodelle der Wohnungswirtschaft zurzeit gravierend verändern und damit auch das Rollenverständnis in den Unternehmen. Die Erhebung kombinierte eine quantitative Online-Umfrage bei 526 Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen mit qualitativer Methodik in Form von Interviews mit Geschäftsführern. In dem Beitrag werden Teilergebnisse der Untersuchung zusammengefasst dargestellt. Die Stärken der Wohnungswirtschaft werden am Beispiel der angewandten planerischen Instrumente differenziert dargestellt. Die Ergebnisse in Bezug auf den Einsatz ökonomischer Instrumente zur strategischen Bestandsentwicklung zeigen die in diesem Bereich erwartete Kernkompetenz der Wohnungswirtschaft. Nutzerbezogene Instrumente werden mit Ausnahme der Erhebung der demographischen Struktur und dem Belegungsmanagement im Vergleich zu ökonomischen und planerischen Methoden und Instrumenten deutlich seltener angewandt. Die Ergebnisse zur Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten zeigen, dass deren Relevanz für die Zukunftsfähigkeit der Bestände in den befragten Unternehmen angekommen ist. Zurzeit dominiert das Thema Energie in der Diskussion über nachhaltige Modernisierungen im Wohnungsbestand und energiesparendes Bauen im Wohnungsbau.