Pilotbetrieb mit autonomen Shuttles auf dem Berliner EUREF-Campus. Erfahrungsbericht vom ersten Testfeld zur integrierten urbanen Mobilität der Zukunft.

Abstract

Unter der Domäne der Kraftfahrzeugindustrie werden derzeit auf einer Reihe von Testfeldern meist klassische Verbrennerfahrzeuge im automatisierten Fahrbetrieb erprobt. Parallel dazu sind kleinere Hersteller wie Local Motors, EasyMile oder Navya erst seit wenigen Jahren dabei, hochautomatisiert fahrende sowie elektrisch betriebene Shuttles als neuen Baustein des öffentlichen Verkehrs zu testen. Das erste öffentlich zugängliche Testfeld für autonome Shuttles in Deutschland befindet sich auf dem Gelände des EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg. Auf dem 5,5 Hektar großen früheren Gaswerk-Gelände wird seit 2010 schrittweise ein moderner Büro- und Wissenschaftscampus mit dem Anspruch eines intelligenten Stadtquartiers der Zukunft errichtet. Der EUREF-Campus als halböffentlicher Erprobungsraum bietet Voraussetzungen für Untersuchungen, die im öffentlichen Straßennetz zeitnah nicht genehmigungsfähig sind. Da auf dem EUREF-Areal auch PKW, Lieferwagen, Fahrradfahrer und Fußgänger unterwegs sind, können Erprobungen unter realitätsnahen Bedingungen stattfinden. Bei den täglichen Linienfahrten mit Fahrgästen und im Mischbetrieb mit anderen Verkehrsteilnehmern konnten bereits wichtige Erfahrungen für einen Shuttle-Betrieb gewonnen werden, die in dem Beitrag vorgestellt werden. Neben Erkenntnissen zur technischen Weiterentwicklung standen Fragen zur Nutzerakzeptanz im Vordergrund. Ausgehend vom erfolgreichen Linienbetrieb kann nun die Pilotierung komplexerer Use Cases beginnen, die auf dem Weg zur intelligenten Mobilität von morgen weiter helfen werden. Für die Hauptstadt Berlin bedeutete das Pilotprojekt den Einstieg in die autonome Mobilität. Als Standort des ersten Probebetriebs eines autonomen Shuttle kann Berlin eine Vorreiterrolle bei innovativen Mobilitätskonzepten einnehmen.