Ethnische Konflikte und Integrationsprozesse in Einwanderungsgesellschaften. Eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 29. Oktober 1997 in Erfurt.
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DE
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Bonn
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ZLB: 98/2276
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Zusammenfassung
Westeuropäische Länder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu dauerhaften Einwanderungsgesellschaften entwickelt, d.h. sie sind zu konfliktträchtigen multikulturellen oder multiethnischen Gebilden geworden. Der erste der vier Beiträge des Tagungsbandes unterscheidet zwischen rechtlichen, politischen, sozialen und kulturellen Konflikten. Plädiert wird für ein Demokratieverständnis, das Konflikte als "normale" soziale Phänomene behandelt, die notwendig für die gesellschaftliche Entwicklung sind. Die Integration der Einwanderungsminderheiten kann nur gelingen, wenn die dauerhaft ansässigen Migranten rechtlich und politisch den Einheimischen gleichgestellt werden. Ethnizität in einer Gesellschaft kann sehr unterschiedliche Bedeutung haben. Fallbeispiele aus dem Projekt "Jugendliche in ethnisch heterogenen Milieus" (im Münchner Westend), das der Frage nachgeht, wann und warum Jugendliche ihre ethnisch-kulturelle Herkunft zur Selbstbewertung und zur Unterscheidung zu anderen benutzen, belegen die zentrale These, daß Nationalität und Ethnizität für einzelne wesentliche Bestandteile von Identität sein können, aber nicht müssen. Besonders Rechtsextreme haben Ausländer als Thema entdeckt. Nach den Aussagen des dritten Beitrags spitzt sich vor allem in den dörflichen Siedlungen in neuen Bundesländern die Situation dramatisch zu. Rechtsextreme Orientierungen prägen inzwischen maßgeblich die Lebens- und Denkweisen einer immer stärker wahrnehmbaren Zahl von Menschen, "rechts sein" ist inzwischen zu einer Lebensart geworden, die einhergeht mit einem Elitebewußtsein, das sich legitimiert sieht, die eigenen Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Der vierte Beitrag zeigt, daß auch junge Spätaussiedler oft als Fremde wahrgenommen werden. Gezeigt wird am Beispiel Hannover die Notwendigkeit einer stadtteilbezogenen Jugendsozialarbeit, die positive Nachbarschaftsbeziehungen aufbaut. Über Streetworkarbeit können Jugendgruppen angesprochen werden, die nur schwer den Weg zu den Einrichtungen finden. goj/difu
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80 S.
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Gesprächskreis Arbeit und Soziales; 81