Beispiel Pumpspeicherwerke: "Alternativlos" für eine alternative Energieversorgung?
Alternative Kommunalpolitik
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Datum
2011
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Herausgeber
Alternative Kommunalpolitik
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Bielefeld
Sprache
ISSN
0941-9225
ZDB-ID
Standort
ZLB: 4-Zs 3327
IRB: Z 1674
BBR: Z 555
IRB: Z 1674
BBR: Z 555
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
Pumpspeicherwerke sind keine neue Erfindung, sondern ein altes Prinzip: gibt es einen Stromüberschuss, nutzt man Strom, um Wasser von einem Unter- zu einem Oberbecken bergauf zu pumpen. Bei Strombedarf fließt das Wasser von oben nach unten durch eine Turbine und erzeugt Strom. Es besteht ein breiter Konsens, dass im Zusammenhang mit der Energiewende zukünftig mehr Speicherkapazität gebraucht wird. Allerdings ist strittig, bis wann wie viel Kapazität benötigt, welcher Anteil davon über Pumpspeicher im Inland gedeckt werden muss und welches hierfür die richtigen Standorte sind. In Baden-Württemberg gibt es derzeit mehrere Planungen unterschiedlicher Betreiber. So ist bei Atdorf im Südschwarzwald ein Pumpspeicherwerk mit einem Beckenvolumen von zirka neun Millionen Kubikmetern und einer Leistung von zirka 1.400 Megawatt geplant. Würde es realisiert, wäre es das größte Pumpspeicherwerk in Europa. Das Projekt hat jedoch starken Widerstand vor Ort hervorgerufen, über den in dem Beitrag berichtet wird. Zwar stößtdie angeführte Begründung, das Pumpspeicherwerk werde für den Ausbau der erneuerbaren Energien benötigt, grundsätzlich auf Akzeptanz. Für Ablehnung sorgt jedoch der Umfang der Eingriffe in Natur und Landschaft. Zudem liegt das geplante Oberbecken zum Teil im Wasserschutzgebiet und die Baumaßnahmen könnten dazu führen, dass Trink- und Heilwasserquellen versiegen. Befürchtet werden auch Beeinträchtigungen des Tourismus in dem Fremdenverkehrsgebiet Südschwarzwald. Hingewiesen wird auch auf Risiken wie das Berstrisiko der Staumauer des Unterbeckens, denn der Standort liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet. Im Vergleich zum geplanten Atdorfer Pumpspeicherwerk laufen die Planungen für ein zweites Vorhaben im Schwarzwald, dem Pumpspeicherwerk bei Forbach, bisher reibungslos. Ein Unterschied zwischen beiden Vorhaben liegt sicherlich in der Dimensionierung des Vorhabens, ein anderer in der Kommunikation der Projektbetreiber. Während man beim Projekt Forbach mit mehreren Varianten frühzeitig an die Öffentlichkeitging und um Eingriffsminimierung bemüht war, hat der Betreiber bei Atdorf auf eine einzige Variante gesetzt und sich einer ergebnisoffenen Alternativenprüfung verweigert.
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Schlagwörter
Zeitschrift
AKP. Fachzeitschrift für Alternative Kommunalpolitik
Ausgabe
Nr. 4
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 45-46