Bürgermeister Georg Ritter von Schuh. Stadtentwicklung in Erlangen und Nürnberg im Zeichen der Hochindustrialisierung 1878-1913.

Abstract

Georg von Schuh (1846-1918) war 1878 bis 1881 als rechtskundiger Magistratsrat in Nürnberg tätig, stand 1881 bis 1892 der Erlanger und 1892 bis 1913 der Nürnberger Stadtverwaltung als Bürgermeister vor. Seine Amtszeit als Bürgermeister fällt in einen Zeitraum bahnbrechender gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technischer Modernisierung und Veränderungen, die Erlangens Aufblühen zum potenten regionalen Wirtschaftsstandort und Nürnbergs Aufstieg zur großstädtischen Industriemetropole mit bedingten. Der Umwälzungsprozess konfrontierte die Stadtverwaltungen mit einer Fülle neuartiger Aufgaben, wie im technischen Städtebau, in den Bereichen der Daseinsvorsorge und Sozialfürsorge oder der Stadtplanung. Im gesetzlich zum Teil noch undefinierten Raum hatten die Gemeinden die Aufgaben im Rahmen ihrer Selbstverwaltungstätigkeit freiwillig übernommen. Aufgabenkatalog und Ausgestaltung variierten deshalb von Stadt zu Stadt. Das Ziel der Arbeit ist es, einen Gesamtüberblick über die Stadtentwicklung Nürnbergs während Hochindustrialisierung und Urbanisierung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer, verwaltungstechnischer und politischer Faktoren eng orientiert am persönlichen Wirken des Bürgermeisters zu liefern. Entsprechend dazu soll die Entwicklung der Stadt Erlangen während Schuhs Amtszeit, in der sie einen entscheidenden Modernisierungsschub vollzog, im Überblick dargestellt werden. Im Zentrum der Untersuchung steht dabei die Frage, mit welchen Lösungsstrategien die Stadtverwaltung unter Schuh die neuartigen Anforderungen bewältigte. goj/difu