Heizungsenergie aus dem Abwasser - In unseren Kanälen schlummert ein noch weitgehend unterschätztes Potenzial.

Gemeindetag Baden-Württemberg
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Gemeindetag Baden-Württemberg

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Stuttgart

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ZLB: 4-Zs 1723
BBR: Z 333

Dokumenttyp (zusätzl.)

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Zusammenfassung

Erneuerbare Energien erfahren in der Bundesrepublik Deutschland eine immer breitere öffentliche und politische Unterstützung. Allerdings konzentrieren sich die Maßnahmen dabei in erster Linie auf die Bereitstellung von Strom. Doch der Anteil von Wärme an der gesamten verbrauchten Energie in Deutschland ist wesentlich höher als der von Strom und Kraftstoffen. So lag der Wärmeanteil am Endenergieverbrauch laut Umweltbundesamt (UBA) im Jahr 2009 bei knapp 50 Prozent. Dementsprechend sollte dieser Bereich mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen und die Entwicklung neuer Technologien besonders intensiv betrachtet werden. Eine Möglichkeit der Wärmegewinnung ist die Nutzung der Abwasserwärme, deren Potenzial bislang nur zu einem geringen Teil genutzt wird. Laut Abwasserstatistik verbraucht jeder Bundesbürger pro Tag etwa 130 Liter Wasser, das mit vergleichsweise hohen Temperaturen in die Abwasserkanäle gelangt. Auch im Winter weist das Abwasser in den Kanälen stabile Temperaturen von etwa 10 bis 15 Grad Celsius auf. Über intelligente Techniken nutzbar gemacht, kann die Abwasserwärme erheblich zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart belegt das mit folgenden Zahlen für die Größenordnung der ermittelten Potenziale: Durch die Nutzung von Abwasserwärme können 8,9 Prozent des deutschen Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser gedeckt werden und es sind Einsparungen von 6,5 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu einer Gasbrennwertheizung möglich. Das entspricht 6,1 Prozent der Emissionen privater Haushalte beziehungsweise 0,8 Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands. Die zur Nutzung notwendige Technologie wie Kombination von Wärmeaustauschern und Wärmepumpen stehen im Prinzip seit vielen Jahren zur Verfügung und können sowohl bei den Abwasserströmen in der Kanalisation als auch im Betrieb von Klärwerken genutzt werden. Die Wärmeaustauscher und Wärmepumpen der jüngsten Generation erzielen im Vergleich zu älteren Anlagen weitaus bessere Energiebilanzen. Vor diesem Hintergrund werden in dem Beitrag Verfahrenstechniken vorgestellt und es wird auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingegangen.

Beschreibung

Schlagwörter

Zeitschrift

Die Gemeinde

Ausgabe

Nr. 11

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Seiten

S. 394-396

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