Vegetationsentwicklung und Rezeption von Grasdächern der Siedlung "Laher Wiesen" in Hannover-Bothfeld.

Abstract

Die Arbeit widmet sich der Untersuchung von Dächern, die Anfang der 80er Jahre als "Grasdächer" angelegt wurden und damit von Planern und Bauherren noch Neuland betreten wurde, wenn sie sich für begrünte Dächer entschieden. Die Dachvegetation der Siedlung wird floristisch, vegetationskundlich und bezüglich ästhetischer Gesichtspunkte untersucht. Ziel ist, die Pflanzen auf den Grasdächern als Teil der Siedlung zu begreifen und die Erfahrungen der Hausbewohner mit dieser Dachbegrünungsform kennen zu lernen. Dem Erscheinungsbild der Vegetation als Ausdrucksform und Spiegelbild des komplexen Wirkungszusammenhangs Mensch/Grasdach wird eine besondere Bedeutung zuteil. Die floristisch-vegetationskundliche Bestandsaufnahme wird mit einer Vegetationskartierung von 1987 verglichen und dahingehend ausgewertet, welche Pflanzengesellschaften sich heute auf den ursprünglich mit Rollrasen begrünten Dachflächen eingestellt haben, welche Einflussfaktoren ihre dortige Existenz ermöglichen und wie Entwicklungsstand und -tendenzen der heutigen Dachvegetation einzuschätzen sind. Zusätzlich wird ein Meinungsbild der Bewohner im Hinblick auf die ästhetischen Wirkungen der Begrünungsform "Grasdach" ermittelt, in dem die inzwischen gesammelten Erfahrungen mit der Rezeption dieser Dachform zum Ausdruck kommen. Insbesondere wird dargestellt, welche ästhetischen Qualitäten am Erscheinungsbild der Dachvegetation geschätzt werden, welche Rolle das Aussehen der Dächer im Vergleich zu ihren anderen Qualitäten spielt und wie die Bewohner der Siedlung die Wirkung von Dachpflege-Maßnahmen sowie den damit verbundenen Aufwand einschätzen. goj/difu