Industriepolitik in der Marktwirtschaft. Ein internationaler Vergleich.

Abstract

Hochentwickelte Industrienationen unterliegen dem Erfordernis ständiger Anpassung an geänderte Strukturdaten und Marktbedingungen.Dabei erhebt sich die Frage, welche Rolle dem Staat bei der Bewältigung des Strukturwandels und zur Herausbildung zukunftsträchtiger Industriezweige zufällt.Es werden die industriepolitischen Konzeptionen in den Ländern Japan, USA und Frankreich, die zu den wichtigsten Handelspartnern der Bundesrepublik Deutschland zählen, untersucht.Es handelt sich um einen Vergleich der industriepolitischen Leitlinien sowie der industriepolitischen Praxis mit denen der Bundesrepublik Deutschland.Die Länderstudien verdeutlichen, daß einerseits die ordnungspolitischen Orientierungen und industriepolitischen Strategien der betrachteten Länder erheblich differieren, andererseits lassen sich in der Praxis industriepolitischer Einzelpolitiken auch einige Gemeinsamkeiten aufzeigen.Der Abriß der Entwicklung nationaler Konzeptionen seit 1945 läßt erkennen, daß sich in den letzten Jahren die Industriepolitik in der Tendenz zu einer Politik der Stärkung der Marktkräfte entwickelt hat und Bestrebungen zu einer Abkehr von staatlicher Gestaltung und Lenkung auch in denjenigen Ländern zu beobachten sind, in denen zu Anfang ein stärkerer Pragmatismus (Japan) oder eine stärkere Wirtschaftsplanung (Frankreich) herrschte.Dies schließt die Gefahr eines industriepolitischen Wettlaufs in Einzelfällen, wie z.B. in spezifischen Hochtechnologiefeldern oder bei der Protektion nicht mehr wettbewerbsfähiger Produkte nicht aus.Hierzu werden die Ansätze zur Formulierung einer grenzüberschreitenden industriepolitischen Konzeption durch Kooperation und Abstimmung in der Europäischen Gemeinschaft betrachtet. difu