Regionale Wirtschaftskreisläufe und regionale Wachstumspolitik. Regionalpolitische Prioritäten für unterschiedliche Regionen im Schweizer Alpenraum auf der Basis regionaler Input-Output-Tabellen.

Abstract

Die Neukonzeption regionalpolitischer Instrumente erhöht den Bedarf an Kenntnissen über regionalwirtschaftliche Zusammenhänge. Insbesondere die Festsetzung regionaler Prioritäten bei unterschiedlichen wachstumspolitischen Strategien stellt ein Hauptproblem dar. Ökonomisch-mathematischer Modelle der regionalwirtschaftlichen Kreisläufe beschreiben geltende Ist-Zustände und erlauben dadurch die Herleitung künftiger Soll-Zustände. In Fallstudien wurden diese Modelle für ausgewählte Untersuchungsregionen (Val Bregaglia, Val Müstair, Userntal, Brig-Visp-Naters, Vallemaggia) zur Prüfung wachstumspolitischer Prioritäten erstellt. Zusammengefasst ergibt sich, dass regionales Wirtschaftswachstum für die Regionen im schweizerischen Alpenraum einen zweistufigen Prozess darstellt. Die Regionen können einzig durch Exporttätigkeiten dieses Wachstum langfristig übernehmen. Hierzu müssen die Regionen ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten auf die Nachfrage der wachsenden Zentren ausrichten. Exportmärkte müssen von den Regionen aus erweitert und erschlossen werden. Die vom Bund vorgeschlagene Neue Regionalpolitik (NRP) sieht für alle Regionen der Schweiz zwei wirtschaftspolitische Handlungsleitlinien vor (Erhöhung der Innovationsfähigkeit der Regionen und die bessere Vernetzung regionaler Wertschöpfungssysteme). Beide Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Wettbewerbs- und Exportfähigkeiten von Unternehmungen und ganzen Regionen zu verbessern. Damit wird für die Regionen des Alpenraums die Voraussetzung für Exporttätigkeiten geschaffen. goj/difu