Planung, Bürokratie und Sozialismus

Abstract

Die Arbeit untersucht, ob in den nachkapitalistischen Gesellschaften eine tatsächliche Kontrolle der unmittelbaren Produzenten bei der Formulierung der Planziele und deren Realisierung existiert oder ob vielmehr eine gegenüber den unmittelbaren Produzenten verselbständigte Bürokratisierung direkter Entscheidungen feststellbar ist.Im Gegensatz zu der verbreiteten Praxis, Planung auf der Grundlage staatlichen Eigentums mit ,,sozialistischen Produktionsverhältnissen'' gleichzusetzen, versucht die Arbeit, anhand der Marxschen Emanzipationsdimension (in den Frühschriften von Karl Marx) nachzuweisen, daß sozialistische Produktionsverhältnisse nur in dem Maße existieren, wie die unmittelbaren Produzenten über die Bedingungen und Produkte ihrer Arbeit herrschen.Darauf aufbauend werden die politische Form für die ökonomische Emanzipation der unmittelbaren Produzenten und die organisatorischen und institutionellen Konsequenzen für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsformation analysiert.Sodann werden die Entscheidungsmechanismen und Leistungsfunktionen in den Organisationsmodellen der Produktion unter den Kriterien der gesamtwirtschaftlichen Effizienz wie auch der Vergesellschaftung der Planungs- und Leitungsprozesse untersucht.Bei der anschließenden Analyse der Machtverteilung in sozialistischen Gesellschaften werden die Funktionsmerkmale bürokratischer Herrschaft sowie die Herrschafts- und Legitimationsbasis der Bürokratie erörtert.