Der etwas andere Alltag. Eine repräsentative Untersuchung zur Lebenssituation junger Frauen mit Behinderung in Wiesbaden.

Abstract

Um Grundlageninformationen zur Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderung in Wiesbaden zu erhalten, wurden in einer repräsentativen Erhebung (aus der Gruppe von Frauen zwischen 18 und 30 Jahren mit einem Behinderungsgrad von 50 und mehr Prozent) Daten zu ihren spezifischen Lebenszusammenhängen erhoben. Das Sample umfasst alle Behinderungsarten einschließlich geistiger Behinderungen, die in fast allen bisher vorliegenden empirischen Untersuchungen ausgespart sind. Die Studie hat Pilotcharakter für die Bundesrepublik, zum ersten Mal liegen quantitativ Aussagen für diese Gruppe vor. Die Studie beschränkt sich nicht auf die Auswertung und Interpretation statistischer Daten, sondern bezieht die sachlichen Aussagen der Betroffenen mit ein. Mit diesen qualitativen Anteilen sollen neue Fragen aufgeworfen und diskutiert werden, etwa die Frage nach dem Zusammenhang von Selbstvertrauen und dem Bestehen einer intimen Partnerschaft. Ergänzend zur Erhebung wurden Recherchen beim Amt für soziale Arbeit und Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden sowie eine Kurzbefragung bei verschiedenen Behindertenorganisationen in Wiesbaden durchgeführt. Nach einem einleitenden Überblick über die Fachdiskussion werden die Ergebnisse der Erhebung nach einzelnen Lebensbereichen - Familien- und Wohnsituation; Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Lebensunterhalt; Hilfe- und Pflegebedarf, Schmerzen und das Verhältnis zwischen Ärzten/Ärztinnen und Patientinnen referiert. Weitere Dimensionen sind: Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Mobilität der jungen Frauen mit Behinderung, die Frage der Vertretung ihrer Interessen, die Beratungssituation in Wiesbaden, die Einstellungen der Befragten bezogen auf ihr Selbstvertrauen und ihre persönlichen Wünsche. Schließlich werden die Ergebnisse zusammengeführt und interpretiert, Vorschläge und Empfehlungen für die Kommune formuliert. goj/difu